Führerschein und Verbotszonen Drohnennutzung wird neu geregelt
18.01.2017, 14:34 Uhr
Immer wieder gefährden Drohnen Auto- und Luftverkehr, einige Bürger fühlen sich durch die Geräte gestört. Zum Schutz der Privatsphäre und um Unfälle in zu vermeiden, wird es bald strengere Richtlinien für den Einsatz von Drohnen geben.
Im vergangenen Jahr meldeten Flugzeugpiloten der Flugsicherung 64 Drohnensichtungen - 2015 waren es nur 14. Das Bundeskabinett hat nun einen Verordnungsentwurf beschlossen, der strengere Vorschriften für verschiedene Drohnenmodelle vorsieht. Der Verordnungsentwurf sieht unter anderem eine Kennzeichnungspflicht für Geräte ab 250 Gramm Gewicht vor. Diese Drohnen müssen demnach Namen und Adresse des Besitzers tragen. Für größere Modelle sollen zudem eine Art Führerschein und eine Betriebserlaubnis nötig werden.
Für die Nutzung unbemannter Fluggeräte seien "klare Regeln" nötig, begründete Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt den Verordnungsentwurf. Immer mehr Menschen nutzten Drohnen - und je mehr der Geräte aufstiegen, "desto größer wird die Gefahr von Kollisionen, Abstürzen oder Unfällen". Die neuen Vorschriften sollten sowohl die Sicherheit erhöhen als auch den Schutz der Privatsphäre verbessern.
Wer eine Drohne mit zwei Kilo Gewicht oder mehr fliegen will, muss dem Entwurf zufolge künftig einen "Kenntnisnachweis" haben. Das kann etwa eine Pilotenlizenz sein oder ein Beleg darüber, dass eine Einweisung durch einen Luftsportverein erfolgt ist. Ist die Drohne schwerer als fünf Kilo oder wird sie nachts eingesetzt, soll die Einholung eine behördlichen Betriebserlaubnis vorgeschrieben werden.
Zahl der Zwischenfälle mit Drohnen steigt
Bereits jetzt gibt es Einschränkungen dafür, wo genau eine Drohne herumfliegen darf. In der Nähe von Flughäfen etwa ist dies verboten. Der Verordnungsentwurf sieht eine Reihe weiterer Beschränkungen vor. Zum Beispiel dürften Drohnen demnach nicht über fremden Wohngrundstücken unterwegs sein. Mit der Verordnung muss sich als nächstes der Bundesrat befassen.
Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft begrüßte den Kabinettsbeschluss. "Dass die rechtlichen Anforderungen zum Umgang mit Drohnen verschärft werden, ist ein wichtiger Beitrag zur Stärkung der Sicherheit", erklärte Hauptgeschäftsführer Matthias von Randow. Die neuen Regeln seien "eine wichtige Voraussetzung, damit sich das Potenzial der zivilen Nutzung von Drohnen ausschöpfen lässt".
Zuletzt hatte unter anderem die Deutsche Flugsicherung strengere Vorschriften für Drohnen gefordert. Sie verwies darauf, dass die Zahl der von Flugzeugpiloten gemeldeten Zwischenfälle mit den Geräten deutlich gestiegen sei. Nach Schätzung der Deutschen Flugsicherung sind in Deutschland rund 400.000 Stück im Einsatz.
Quelle: ntv.de, vli/AFP