Politik

Attentate auf "Hurensöhne" legitim Duterte rechtfertigt Journalisten-Morde

Rechtspopulist Duterte will das politische System der Philippinen völlig umkrempeln.

Rechtspopulist Duterte will das politische System der Philippinen völlig umkrempeln.

(Foto: picture alliance / dpa)

Rodrigo Duterte, der künftige Präsident der Philippinen, macht seit seiner umstrittenen Wahl Anfang Mai durch provokante Sprüche auf sich aufmerksam. Nach Bischöfen, Polizisten und ausländischen Botschaftern nimmt er nun Medienvertreter ins Visier.

Der umstrittene künftige Präsident der Philippinen, Rodrigo Duterte, hat Morde an Journalisten in manchen Fällen für gerechtfertigt erklärt. "Nur weil Du ein Journalist bist, bist Du von Attentaten nicht ausgenommen, wenn Du ein Hurensohn bist", sagte er bei einer Pressekonferenz in seiner südphilippinischen Heimatstadt Davao.

Guten Journalisten, die die Wahrheit berichteten, werde nichts passieren, erklärte er weiter. Korrupte Journalisten rette das Recht auf freie Meinungsäußerung nicht. Die Journalistengewerkschaft der Philippinen reagierte mit Entsetzen.

Die Aussagen des Siegers der Präsidentschaftswahl vom 9. Mai seien empörend, teilte die Organisation mit. "Nichts rechtfertigt das Ermorden von Journalisten", hieß es. Duterte habe die Namen und das Gedenken an 176 Journalisten, die seit 1986 auf den Philippinen ermordet worden seien, besudelt. Er habe eine "Jagdzeit" ausgerufen, um die Medien zum Schweigen zu bringen.

Erst am vergangenen Freitag war in der Hauptstadt Manila nach Medienberichten ein Journalist erschossen worden. Im jüngsten Index der Länder mit den meisten unaufgeklärten Morden an Journalisten des Komitees zum Schutze von Journalisten vom vergangenen Jahr belegten die Philippinen den vierten Platz.

Quelle: ntv.de, ath/dpa

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