Politik

Auffrischung und Mutationen EU sichert sich Milliarden Biontech-Dosen

Biontech hatte als erste einen Corona-Impfstoff fertig. Er wird inzwischen millionenfach verimpft.

Biontech hatte als erste einen Corona-Impfstoff fertig. Er wird inzwischen millionenfach verimpft.

(Foto: Wolfgang Kumm/dpa/Archivbild)

Auch in den kommenden Monaten soll in der EU genügend Impfstoff von Biontech zur Verfügung stehen. Die EU schließt deshalb einen weiteren Vertrag mit dem Unternehmen. So will man auch künftig gegen das Coronavirus gewappnet sein.

Die Europäische Union hat einen Vertrag mit Biontech und Pfizer über die Lieferung von bis zu 1,8 Milliarden weiteren Corona-Impfstoffdosen geschlossen. Wie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Rande des EU-Sozialgipfels in Portugal mitteilte, wurde mit dem Mainzer Unternehmen und seinem US-Partner eine Vereinbarung über 900 Millionen Impfdosen sowie Optionen auf 900 Millionen weitere Impfdosen für die Jahre 2021 bis 2023 erzielt.

Die EU-Kommission hatte die Vertragsunterzeichnung Mitte April angekündigt. Damit will man auch für Auffrischungsimpfungen und gegen mögliche künftige Mutationen des Virus gerüstet sein. Bislang sind neben dem Vakzin von Biontech und Pfizer die Corona-Impfstoffe von Moderna, Astrazeneca und Johnson & Johnson für die Verwendung in der Europäischen Union zugelassen. Für Curevac, Sputnik V und Sanofi-GSK steht eine Zulassung noch aus.

Die Corona-Impfstoffe von Biontech/Pfizer sowie von Moderna beruhen auf der neuartigen mRNA-Technologie und zeigen bisher die höchste Wirksamkeit aller zugelassenen Corona-Vakzine. Zuletzt war um den Patentschutz für die Impfstoffe eine heftige politische Debatte entbrannt. Die Weltgesundheitsorganisation spricht sich dafür aus, den Patentschutz generell auszusetzen, um die Bevölkerung ärmerer Länder günstig mit Impfstoff versorgen zu können. Die US-Regierung hatte sich dieser Forderung angeschlossen, Bundeskanzlerin Angela Merkel sprach sich dagegen aus, beim EU-Gipfel in Porto stieß der Vorschlag auf Skepsis.

Biontech betonte, man halte eine Patentfreigabe für nicht zielführend, will armen Ländern aber beim Preis entgegenkommen. "Wir werden weiterhin Länder mit niedrigem oder unterem mittleren Einkommen mit unserem Impfstoff zu einem nicht gewinnorientierten Preis versorgen", teilte das Unternehmen in Mainz mit. Patente seien "nicht der begrenzende Faktor für die Produktion oder Versorgung mit unserem Impfstoff", sagte eine Sprecherin.

In einer früheren Meldung hatte es unter Berufung auf die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" geheißen, Biontech verzichte bis zum Ende der Pandemie auf die Verfolgung von Patentverletzungen. Diese Meldung wurde inzwischen zurückgezogen.

Quelle: ntv.de, sba/AFP

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