Politik

Weiter so? Oder doch nicht? Es droht neuer Streit um Glyphosat

Wo man Glyphosat spritzt, werde alles Grün vernichtet, kritisieren Umweltschützer. Darunter leiden Insekten und Vögel.

Wo man Glyphosat spritzt, werde alles Grün vernichtet, kritisieren Umweltschützer. Darunter leiden Insekten und Vögel.

(Foto: picture alliance / Steven Lüdtke)

Soll der hoch umstrittene Unkrautvernichter Glyphosat weiterhin auf Feldern zum Einsatz kommen dürfen? Die EU-Kommission ist dafür, und Agrarminister Schmidt findet das in Ordnung. Doch aus einem anderen Ministerium bekommt er Gegenwind.

In der Bundesregierung bahnt sich neuer Streit über das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat an. Während Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) mit einem weiteren Einsatz von Glyphosat auf den Feldern leben kann, lehnt Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) die von der EU-Kommission geplante Zulassungsverlängerung um zehn Jahre ab. Das berichtet der "Tagesspiegel". Die EU-Kommission hatte am Dienstag Gespräche mit den Mitgliedstaaten über die weitere Zulassung von Glyphosat beschlossen.

"Bei richtiger Anwendung des Wirkstoffs Glyphosat bestehen keine Zweifel an der gesundheitlichen Unbedenklichkeit", sagte ein Sprecher des Bundeslandwirtschaftsministeriums dem "Tagesspiegel". Dagegen pocht das Umweltministerium dem Bericht zufolge darauf, dass die Wirkung des Unkrautvernichtungsmittels auf die Artenvielfalt berücksichtigt wird. "Ein einfaches Weiter-so geht nicht", betonte ein Ministeriumssprecher.

In der Bundesregierung wird damit gerechnet, dass die EU-Kommission noch vor der Sommerpause ihren Vorschlag zur weiteren Zulassung von Glyphosat vorlegt. Und auf EU-Ebene ist Deutschland Berichterstatter zum Thema Glyphosat. Das Herbizid ist hoch umstritten. Nach einer monatelangen Hängepartie hatte die EU-Kommission Ende Juni vergangenen Jahres mangels einer Mehrheit der Mitgliedstaaten für oder gegen Glyphosat die Zulassung vorerst um anderthalb Jahre verlängert.

Quelle: ntv.de, asc/AFP

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