ÖVP verliert deutlich In Österreich zeichnet sich Europawahl-Sieg der FPÖ ab
09.06.2024, 17:13 Uhr Artikel anhören
FPÖ-Chef Herbert Kickl hat im Wahlkampf ganz auf EU-Skepsis gesetzt.
(Foto: dpa)
Bereits um 17 Uhr schließen die Wahllokale in Österreich. Befragungen ergeben einen Sieg der FPÖ, die mit ihrer EU-Skepsis Wahlkampf gemacht hatte. Die ÖVP verliert dagegen deutlich an Zustimmung. Auch die Grünen mit der umstrittenen Spitzenkandidatin verlieren.
In Österreich zeichnet sich bei der Europawahl ein Sieg der rechten FPÖ ab. Nach einer zur Schließung der Wahllokale veröffentlichten Trendprognose liegen die Rechtspopulisten mit 27 Prozent vor der sozialdemokratischen SPÖ und der konservativen ÖVP. Im Vergleich zur EU-Wahl 2019 hat die FPÖ laut Trend damit rund zehn Prozentpunkte dazu gewonnen. Die FPÖ hatte im Wahlkampf unter dem Motto "EU-Wahnsinn stoppen" vielfach ihre EU-Skepsis betont und die EU im Ukraine-Konflikt als kriegstreibende Kraft dargestellt.
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Laut Berechnungen der Demoskopen, die auf mehreren Tausend Interviews vor der Abstimmung und am Wahltag beruhen, kommen SPÖ und die ÖVP auf jeweils etwa 23 Prozent. Für die regierende ÖVP bedeutet dies ein Minus von mehr als zehn Prozentpunkten. Die SPÖ liegt in etwa auf dem Niveau der Wahl vor fünf Jahren.
Mit Spannung war auch das Ergebnis der Grünen erwartet worden. Deren Spitzenkandidatin, die 23-jährige Klimaaktivistin Lena Schilling, hatte mit einer durch Medienberichte ausgelösten Debatte um ihre charakterliche Eignung zu kämpfen. Laut Trend verlieren die Grünen rund vier Prozentpunkte und kommen auf rund zehn Prozent der Stimmen. Die liberalen Neos legen wohl etwas zu und erreichen den Demoskopen zufolge ebenfalls rund zehn Prozent.
Österreich stellt 20 der künftig 720 Abgeordneten im Europäischen Parlament. Der Urnengang galt auch als Test für die Nationalratswahl im Herbst. Auch hier sehen Umfragen die FPÖ bisher als klaren Favoriten. Die Trendprognose wurde von der Nachrichtenagentur APA, dem öffentlich-rechtlichen ORF und dem Privatsender Puls24 veröffentlicht. Sie basiert auf Wahltagsbefragungen der Institute Foresight, Arge Wahlen und von Peter Hajek.
Quelle: ntv.de, mli/dpa