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Im Schweigegeldprozess Ex-Anwalt Cohen gesteht Diebstahl an Trump

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Trump lauschte den Worten von Cohen.

Trump lauschte den Worten von Cohen.

(Foto: REUTERS)

Trumps Ex-Anwalt Cohen ist der letzte Zeuge der Anklage im Schweigegeldprozess gegen den Ex-Präsidenten, der in 34 Fällen der Fälschung von Geschäftsunterlagen angeklagt ist. Die Anwälte Trumps wollen Cohen als Lügner darstellen und entlocken ihm ein Geständnis.

Der Ex-Anwalt des früheren US-Präsidenten Donald Trump hat im Schweigegeldprozess gegen den Politiker eingeräumt, seinem ehemaligen Arbeitgeber Zehntausende Dollar gestohlen zu haben. Mit Cohens Aussage im Kreuzverhör wollte die Verteidigung die Glaubwürdigkeit des wichtigsten Zeugen der Anklage erschüttern. Die Anwälte Trumps haben Cohen als Lügner dargestellt, der Trump mit seinem Rachefeldzug zu Fall bringen wolle.

Im Zeugenstand räumte der frühere Trump-Vertraute ein, er habe 50.000 Dollar in bar als Erstattung für eine Zahlung an eine Technologiefirma erhalten. Tatsächlich gezahlt hatte er dem Unternehmen aber nur 20.000 Dollar, ebenfalls in bar. "Sie haben also die Trump Organization bestohlen?", fragte Trumps Anwalt Todd Blanche. "Ja, Sir", antwortete Cohen. Er habe der Trump Organization nie etwas zurückgezahlt. Cohen wurde nie wegen Diebstahls von Trumps Unternehmen belangt.

Cohen war der letzte Zeuge der Anklage. Die Verteidigung kündigte an, als Nächstes den Anwalt Robert Costello zu befragen, der sich mit Cohen überworfen hatte. Costello bezeichnete seinen Kollegen als nicht vertrauenswürdig. Cohen wiederum warf Costello vor, der Anwalt habe ihn während der Ermittlungen gegen Trump unter Druck gesetzt, um seine Kooperation mit den Ermittlern zu verhindern.

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Mehr als vier Wochen nach Prozessbeginn könnten die Geschworenen bereits in der kommenden Woche mit ihren Beratungen beginnen, um zu entscheiden, ob Trump sich in 34 Fällen der Fälschung von Geschäftsunterlagen schuldig gemacht hat. Der Ex-Präsident hat sich für nicht schuldig erklärt.

In dem Prozess geht es um Geld, das Cohen an die Pornodarstellerin Stormy Daniels zahlte. Nach Cohens Darstellung handelte es sich um Schweigegeld, das Daniels im Wahlkampf 2016 davon abhalten sollte, Details einer mutmaßlichen sexuellen Begegnung mit Trump öffentlich auszubreiten. Die 130.000 Dollar soll Trump Cohen später erstattet haben. Trump wird vorgeworfen, Geschäftsunterlagen gefälscht zu haben, um den Grund dieser Zahlung an Cohen vertuschen. Der Ex-Präsident bestreitet, je mit Daniels intim gewesen zu sein. Richter Juan Merchan sagte, er rechne mit den Schlussplädoyers am 28. Mai.

Quelle: ntv.de, mba/AP

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