Politik

Gegen millionenschwere Kaution Fall George Floyd: Angeklagter Beamter frei

Chauvin (Mitte) war seit Ende Mai im Hochsicherheitsgefängnis in Oak Park Heights untergebracht.

Chauvin (Mitte) war seit Ende Mai im Hochsicherheitsgefängnis in Oak Park Heights untergebracht.

(Foto: imago images/ZUMA Wire)

Die Szenen vom Tod des 46-jährigen George Floyd bei einer Polizeikontrolle sorgen Ende Mai für Entsetzen. Die beteiligten Beamten müssen sich vor Gericht verantworten. Der Hauptverantwortliche wird gegen Kaution freigelassen - unklar ist, wer die horrende Summe hinterlegt hat.

Der wegen Mordes angeklagte Polizist im Verfahren um den Tod des Afroamerikaners George Floyd ist auf Kaution von einer Million Dollar aus dem Gefängnis entlassen worden. Der geforderte Betrag von umgerechnet rund 850.000 Euro für Derek Chauvin wurde hinterlegt, wie aus Gerichtsunterlagen hervorgeht. Entlassen wurde der Polizist, der bei der Festnahme rund acht Minuten sein Knie auf Floyds Nacken gedrückt hatte - und auch nicht damit aufgehört hatte, als Floyd sagte, er könne nicht atmen. Chauvin bestreitet genauso wie die anderen an dem Einsatz beteiligten Beamten eine Schuld an Floyds Tod.

Der Hauptbeschuldigte Chauvin wird des "Mordes zweiten und dritten Grades" sowie des Totschlags beschuldigt. Chauvins ehemaligen Kollegen Alexander Kueng, Thomas Lane und Tou Thao wird Beihilfe zur Last gelegt. Sie beantragten eine Einstellung des Verfahrens mit der Begründung, dass Floyds Tod durch die Einwirkung von Medikamenten und Drogen ausgelöst worden sei. Nach bisherigen Planungen soll der Prozess Anfang März beginnen.

Auf den Videos ist zu sehen, wie Floyd bei der Festnahme verwirrt reagierte, von Platzangst sprach und sich nicht in ein Polizeiauto setzen ließ. Die Polizisten pressten ihn schließlich auf die Straße. Chauvin behauptete laut Gerichtsunterlagen, Floyd sei an einer Überdosis Fentanyl gestorben. Zudem warf er zwei seiner Ex-Kollegen vor, Floyds Zustand nicht richtig eingeschätzt zu haben. Die Staatsanwaltschaft bezeichnete die Theorie einer Überdosis als "lächerlich" und forderte, alle vier Beschuldigten gemeinsam vor Gericht zu stellen, da sie "in enger Abstimmung untereinander" gehandelt hätten.

Die auf Videoaufnahmen festgehaltenen Szenen vom Tod des 46-jährigen Floyds in Minnesota Ende Mai hatten heftige Proteste in den USA und anderen Ländern ausgelöst. Ein Verkäufer hatte die Polizei wegen des Verdachts gerufen, dass Floyd mit einem gefälschten 20-Dollar-Schein bezahlt habe.

Quelle: ntv.de, mba/AFP

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