Politik

Tote an syrisch-türkischer Grenze Flüchtlinge treten auf Minen

Nach einem Angriff der Assad-Luftwaffe in der Provinz Idlib.

Nach einem Angriff der Assad-Luftwaffe in der Provinz Idlib.

(Foto: dpa)

Im Norden Syriens halten die schweren Kämpfe zwischen Regierungstruppen und Aufständischen unvermindert an. Syrische Flüchtlinge werden an der Grenze zur Türkei durch explodierende Landminen getötet. Der deutsche UN-Botschafter Wittig beklagt, dass die internationale Gemeinschaft "zur Untätigkeit verdammt" sei.

In der umkämpften syrischen Stadt Aleppo haben Regimetruppen mehrere Wohnviertel mit Granaten beschossen. Sie erfolgten als Antwort auf eine Attacke syrischer Rebellen auf eine Sicherheitszentrale.

Die Aufständischen kündigten indes eine neue Offensive in der nördlichen Provinz Idlib an. "Diese Operation besteht aus militärischen Attacken, um die Tötung von Zivilisten durch die Regimetruppen zu rächen", sagte dein Kommandeur. Insbesondere würden Militärflughäfen attackiert, von denen die Regimetruppen ihre Angriffe starten. Die Provinz Idlib ist der Provinz Aleppo benachbart und grenzt im Norden an die Türkei.

An der Grenze zur Türkei sind nach Medienberichten drei syrische Flüchtlinge durch die Explosion von Landminen getötet worden. Ein Kind sei bei der Explosion auf der Stelle tot gewesen, berichtete der Nachrichtensender CNN-Türk. Zwei weitere Menschen seien verletzt worden und später im Krankenhaus der Stadt Kiziltepe auf der türkischen Seite der Grenze gestorben.

Unklar blieb zunächst, ob sich die Landminen auf der türkischen oder auf der syrischen Seite der Grenze befanden; beide Länder hatten weite Teile ihrer 900 Kilometer langen Grenze in den vergangenen Jahrzehnten vermint. Im Zuge einer Annäherung in den vergangenen zehn Jahren waren zahlreiche Minen geräumt worden.

Nach Angaben der syrischen Exilopposition begannen syrische Regierungstruppen nach Ausbruch der Proteste gegen im vergangenen Jahr aber, neue Minen im Grenzgebiet zu vergraben. In der Türkei halten sich rund 80.000 Flüchtlinge aus Syrien auf.

"Schwere Mission für Brahimi"

Vor der Übernahme der Präsidentschaft im Sicherheitsrat am Samstag hat der deutsche UN-Botschafter Peter Wittig die anhaltende Blockade in der Syrien-Frage beklagt. "Wir sind zur Untätigkeit verdammt worden", sagte Wittig. Derzeit sei "keine Resolution oder robuste Reaktion" des mächtigsten UN-Gremiums zu erwarten".

Im Juli hatten Russland und China zum dritten Mal ein Veto gegen eine Resolution eingelegt, die den Druck auf Assad erhöhen sollte. Damit habe sich der Sicherheitsrat "erstmal selbst aus dem Spiel genommen", sagte Wittig. "Ich sehe derzeit nicht, dass sich die russische Haltung verändert und aufweicht." Durch die Kämpfe zwischen Regierungstruppen und den Aufständischen sind seit März 2011 nach Oppositionsangaben etwa 25.000 Menschen getötet worden.

Den neuen internationalen Syrien-Beauftragten Lakhdar Brahimi sieht Wittig vor einer "schweren Mission". Brahimi werde zunächst "seinen Spielraum ausloten" müssen, sagte er. Der 78-jährige algerische Spitzendiplomat ist Nachfolger des früheren UN-Generalsekretärs Kofi Annan, der Anfang August nach erfolglosen Bemühungen um eine Waffenruhe in Syrien sein Amt als Vermittler zur Verfügung stellte.

Quelle: ntv.de, wne/dpa/AFP

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