Politik

Platzmangel in Reinbek Flüchtlingsfamilie zieht ins Rathaus

In Reinbek bei Hamburg wird der Platz in den Flüchtlingsunterkünften knapp. Doch die Stadt weiß sich zu helfen: Für eine Familie aus Albanien wird kurzerhand ein Raum im Rathaus geräumt. Eine zweite Familie soll folgen - doch eine Lösung auf Dauer ist das nicht.

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(Foto: picture alliance / dpa)

Eine fünfköpfige Asylbewerber-Familie aus Albanien wohnt bis auf weiteres im Rathaus von Reinbek bei Hamburg. "Wir haben keine anderen Quartiere mehr für Asylbewerber, wir sind seit einiger Zeit voll", sagte Torsten Christ, Leiter des Amtes für Bürgerangelegenheiten. Im Rathaus sei für die Familie ein 40 Quadratmeter großer Raum hergerichtet worden. Außerdem seien eine Toilette zum Bad mit Dusche und eine Teeküche zu einer normalen Küche ausgebaut worden. Für eine weitere Familie werde es ebenfalls einen Raum im Rathaus geben. Dann seien auch dort die Kapazitäten erschöpft.

Nach Angaben des "Hamburger Abendblatts" wohnen in Reinbek derzeit 116 Flüchtlinge in fünf Gemeinschaftsunterkünften. Über 100 weitere Menschen aus Krisenregionen muss die Stadt in diesem Jahr voraussichtlich noch aufnehmen.

Dresdener Flüchtlingscamp abgebaut

Derweil hat die Stadt Dresden ein Protestlager von Flüchtlingen vor der Dresdner Semperoper geräumt. Die Asylbewerber und ihre Unterstützer leisteten keinen Widerstand gegen die Aufforderung der Behörden und bauten die Zelte weitgehend selbst ab. Zuvor waren sie vor dem Dresdner Verwaltungsgericht mit einem Eilantrag gegen die Räumungsverfügung der Stadt gescheitert.

Das Zeltlager, in dem sich seit Samstag mehrere Dutzend Aktivisten und Flüchtlinge aufhielten, war am Montagabend von Rechtsextremisten attackiert worden. Nach einer Kundgebung der islamkritischen Pegida-Bewegung zogen etwa 100 Teilnehmer zum Theaterplatz. Etwa zwei Dutzend Rechtsextreme versuchten, auf den Platz zu stürmen, wurden aber von der Polizei abgedrängt.

Andere Bürger verlangten in Sprechchören eine Räumung des Lagers. Dabei wurden auch Rufe wie "Ausländer raus" und "Deutschland den Deutschen" laut. Das Protestcamp war am Samstag spontan nach einer Demonstration für mehr Flüchtlingsrechte entstanden. Die Teilnehmer nutzten dafür Zelte und Toiletten, die eigentlich für die Demonstration aufgestellt worden waren.

Quelle: ntv.de, fma/dpa

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