Anti-Terror-Einheit wird aufgebaut GSG9 bekommt kleine Schwester
20.03.2015, 10:27 Uhr
Deutschland will eine neue Anti-Terror-Einheit bei der Bundespolizei installieren. Die Truppe soll zwischen der Eliteeinheit GSG9 und der Bereitschaftspolizei operieren. Hintergrund ist die latente Terrorgefahr in Deutschland und Europa.
Bundesinnenminister Thomas de Maizière will eine neue Anti-Terror-Einheit bei der Bundespolizei aufbauen. Die Einheit solle die Lücken zwischen Bereitschaftspolizei und der Eliteeinheit GSG9 schließen, berichtete der RBB unter Berufung auf Regierungskreise. Im Unterschied zur GSG9 solle die neue Einheit auch für normale Polizeidienste herangezogen werden.
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) unterstützte die Überlegungen zur Stärkung der Polizei. "Aufgrund der Erkenntnisse zu den schrecklichen Terroranschlägen in Paris sehen wir uns herausgefordert, dass wir die Polizei in Deutschland noch besser aufstellen müssen", sagte der CSU-Politiker im Bayerischen Rundfunk. Wenn jemand mit schweren Waffen unterwegs sei, sei die Polizei "nicht perfekt ausgestattet".
Der CDU-Innenexperte Armin Schuster sagte dem RBB, er begrüße die Absicht, robuste Polizeieinheiten speziell zur Abwehr von Terrorlagen neu zu bilden. Sein CSU-Kollege Stephan Mayer sagte: "Spätestens die Terroranschläge von Paris haben gezeigt, dass die Polizei darauf vorbereitet sein muss, mit Kriegswaffen angegriffen zu werden."
Der CDU-Politiker de Maizière hatte am Dienstag angekündigt, dass der Bund angesichts der Terrorgefahren seine Sicherheitsbehörden besser ausstatten will. Bei Bundespolizei, Bundeskriminalamt und Bundesamt für Verfassungsschutz sollen demnach insgesamt 750 neue Stellen geschaffen werden. Für die Ausstattung der Sicherheitsbehörden will der Bund in den kommenden Jahren insgesamt 328 Millionen Euro mehr als bislang geplant ausgeben.
Quelle: ntv.de, ppo/AFP/dpa