Politik

"Dafür spricht manches" Gabriel deutet Kanzlerkandidatur an

Gabriel vermutet, dass im Dezember Weihnachten wichtiger ist, als der SPD-Kanzlerkandidat.

Gabriel vermutet, dass im Dezember Weihnachten wichtiger ist, als der SPD-Kanzlerkandidat.

(Foto: dpa)

In der CDU ist Bundeskanzlerin Angela Merkel alternativlos, in der SPD will man sich erst im Januar auf einen Kanzlerkandidaten festlegen. In einem Interview sagt Parteichef Gabriel, dass doch ein Argument aus seiner Sicht sehr für ihn spreche.

Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel hat seine Kandidatur für das Amt des Bundeskanzlers angedeutet. Gabriel sagte der "Rheinischen Post" auf die Frage, ob Kanzlerkandidatur und Parteivorsitz in einer Hand liegen sollten: "Dafür spricht manches."

Vor einer Woche hatte die stellvertretende SPD-Vorsitzende und NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft erklärt, sie wisse, wer SPD-Kanzlerkandidat werden solle, sage es aber nicht. Auf den angeblichen Beschluss angesprochen, erwiderte Gabriel: "Solche Entscheidungen werden nicht ohne Wissen und vor allem nicht ohne die Zustimmung der Ministerpräsidentin von Nordrhein-Westfalen, Hannelore Kraft, getroffen." Kraft habe entscheidenden Einfluss darauf, wer Spitzenkandidat werde, betonte er. Kraft hatte in der Vergangenheit wiederholt Gabriel als am besten geeigneten Kandidaten genannt.

SPD bleibt bei ihrem Fahrplan

Offiziell will die SPD die Entscheidung im Januar treffen. Die SPD habe einen klaren Fahrplan, wie die Entscheidung herbeigeführt werde. "Es ist ja eine ernsthafte Frage, wer die größte Volkswirtschaft Europas als Kanzler der SPD anführen soll", sagte der Bundeswirtschaftsminister und Vize-Kanzler.

Die Öffentlichkeit halte in der SPD mehrere Personen für geeignet. In den vergangenen Wochen war auch über eine Kanzlerkandidatur des in die Bundespolitik wechselnden EU-Parlamentspräsidenten Martin Schulz sowie des Hamburger Bürgermeisters Olaf Scholz spekuliert worden. Die Partei stehe somit besser da als die Union, wo hinter Angela Merkel niemand infrage komme, sagte Gabriel. Merkel hatte vergangene Woche erklärt, bei der Bundestagswahl im September 2017 noch einmal anzutreten.

Gabriel machte deutlich, dass seine Partei eine erneute Große Koalition gern vermeiden würde. Am Ende koaliere man mit dem Partner, mit dem man von den SPD-Inhalten möglichst viel umsetzen könne. Als die von ihm favorisierten Wahlkampfthemen nannte Gabriel das Gesundheitssystem, ein großes Wohnungsbauprogramm und mehr Investitionen in Schulen. 

Quelle: ntv.de, sba/dpa

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