Politik

Maut-Gutachten zurückgehalten? Gabriel lässt dementieren

Gabriels Ministerium weist Berichte über ein eigenes Maut-Gutachten zurück.

Gabriels Ministerium weist Berichte über ein eigenes Maut-Gutachten zurück.

(Foto: picture alliance / dpa)

Das Dementi aus dem Bundeswirtschaftsministerium kommt prompt: Sein Haus habe zur Maut weder ein eigenes Konzept noch ein Gutachten erstellt, lässt der Wirtschaftsminister mitteilen.

Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) hat einen Bericht über ein angebliches kritisches Gutachten seines Hauses zur umstrittenen Pkw-Maut dementiert. Das Ministerium habe zur Maut weder ein eigenes Konzept noch ein Gutachten erstellt, erklärte ein Sprecher auf Anfrage. Die "Bild"-Zeitung hatte berichtet, in dem fraglichen Papier werde die Vereinbarkeit des Maut-Konzepts mit geltendem Europarecht bezweifelt.

Dem Blatt zufolge zog das Wirtschaftsministerium das Gutachten zurück, weil Gabriel die Debatte über die Maut-Pläne von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) nicht weiter habe anheizen wollen.

In der Koalition dringt vor allem die CSU auf die Einführung einer Pkw-Maut. Deutsche Autofahrer sollen davon aber über die Kfz-Steuer gleichsam befreit werden. In Teilen der CDU stoßen die Pläne auf heftigen Widerstand, da Nachteile für den grenzüberschreitenden Verkehr und eine Verletzung europäischen Rechts befürchtet werden.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte dem RBB mit Blick auf die Maut-Kontroverse, es sei keineswegs ungewöhnlich, "dass es bei solchen Gesetzgebungsverfahren auch mal unterschiedliche Positionen gibt". Sie betonte zugleich: "Wir diskutieren und sind, glaube ich, auf einem Weg, der zum Schluss zu einer Maut führen wird." Die Forderung von CSU-Chef Horst Seehofer nach einem Machtwort gegen die Maut-Kritiker in der CDU hatte Merkel zuvor zurückgewiesen.

Seehofer hatte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) bezichtigt, die Maut hintertreiben zu wollen. Angesichts der wachsenden Kritik aus der CDU am CSU-Konzept zur Maut hatte Seehofer die Kanzlerin am Wochenende zum Eingreifen aufgefordert.

Quelle: ntv.de, ghö/AFP

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