Politik

Bei der Bundestagswahl 2017 Gauland will keinen AfD-Spitzenkandidaten

Meldet sich vor dem Sonderkonvent zu Wort: AfD-Vize Gauland.

Meldet sich vor dem Sonderkonvent zu Wort: AfD-Vize Gauland.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die AfD streitet über ihre Ausrichtung bei der Bundestagswahl im kommenden Jahr. Führende Politiker der Partei sind gegen eine Spitzenkandidatur der Vorsitzenden Frauke Petry. AfD-Vize Alexander Gauland will es ganz anders machen.

Petry, Gauland, Meuthen – oder doch etwa Höcke? Die AfD diskutiert seit Monaten über die Aufstellung eines Spitzenkandidaten bei der Bundestagswahl im kommenden Jahr. Vizeparteichef Alexander Gauland hat sich nun gegen die Nominierung eines eigenen Spitzenkandidaten ausgesprochen.

Er rate seiner Partei, "dass wir über dieses Stöckchen nicht springen sollten", sagte Gauland dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Ein Spitzenkandidat sei "nur nötig, wenn er auch als Kanzlerkandidat" antrete. Die Partei habe viele Gesichter, die sie vorzeigen könne.

In der Partei hatte es zuletzt einen Führungsstreit gegeben. Dabei ging es auch um eine mögliche Spitzenkandidatur der Vorsitzenden Frauke Petry. Die Parteichefin ist in den eigenen Reihen nicht unumstritten und lieferte sich zuletzt einen wochenlangen öffentlichen Machtkampf mit dem Jörg Meuthen. Der AfD-Vizechef hatte zuletzt bereits erklärt, keine Ambitionen auf eine Spitzenkandidatur bei der Bundestagswahl zu haben.

Führungsstreit ist Thema in Kassel

Die AfD kommt am Sonntag in Kassel zu einem Sonderkonvent zusammen, um über den Führungsstreit und die Situation in Baden-Württemberg zu beraten. An dem eintägigen, nicht öffentlichen Treffen nehmen fünf Mitglieder des Bundesvorstands sowie 50 Vertreter der Landesverbände teil. Auch Petry und Meuthen sind dabei.

Wichtigster Programmpunkt: "Beratung und Beschlussfassung über die Einberufung eines außerordentlichen Bundesparteitages mit den Tagesordnungspunkten "Abwahl des Bundesvorstandes" und "Neuwahl des Bundesvorstandes"". Führende AfD-Politiker hatten sich zuletzt gegen die Absetzung des bisherigen Vorstands um die zerstrittenen Co-Vorsitzenden Petry und Meuthen ausgesprochen.

Petry hat sich nun erneut zu der Kritik an ihr geäußert. "Von mir gehen keine Intrigen aus", sagte sie der "Bild"-Zeitung. Dennoch sie auch sie "nicht fehlerfrei". Petry räumt ein, dass sie zwei Äußerungen aus den letzten 12 Monaten "nicht wiederholen würde". Eine davon betrifft eine Bemerkung Gaulands, der die Flüchtlingskrise "als Geschenk des Himmels" bezeichnet hatte. Petry kritisierte dies daraufhin als "fatalen Satz".

Trotz des Führungsstreits kann sich die AfD den Umfragen zufolge berechtigte Hoffnungen auf einen Einzug in den Bundestag machen. Bei den großen Meinungsforschungsinstituten liegt die Partei zwischen 9 und 12 Prozent. Die AfD könnte demnach zwischen 65 und 90 Sitze erhalten.

Quelle: ntv.de, cro/dpa

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