Politik

Auftragsmord in Kiew? Geflüchteter Duma-Abgeordneter erschossen

Denis Woronenkow wurde auf offener Straße erschossen.

Denis Woronenkow wurde auf offener Straße erschossen.

(Foto: AP)

Denis Woronenkow flüchtet in die Ukraine, weil er in Russland wegen angeblicher Wirtschaftsdelikte und Betrugs gesucht wird. Jetzt ist der ehemalige russische Parlamentsabgeordnete tot - er wurde vor einem Kiewer Hotel erschossen.

Wenige Monate nach seiner Flucht in die Ukraine ist der ehemalige russische Parlamentsabgeordnete Denis Woronenkow in Kiew ermordet worden. Wie die Polizei mitteilt, sei er vor einem Hotel in der Innenstadt niedergeschossen worden.

Der mutmaßliche Täter sei bei der Schießerei verletzt, in ein Krankenhaus gebracht und dort festgenommen worden, sagte Stadtpolizeichef Andrej Krischenko. Auch ein Leibwächter des früheren kommunistischen Abgeordneten wurde den Angaben zufolge verletzt.

Der ukrainische Generalstaatsanwalt Juri Luzenko machte Russland für den Anschlag verantwortlich. "Das war die übliche demonstrative Strafe des Kremls für einen Zeugen", schrieb er auf Facebook. Der russische Politiker Franz Klinzewitsch nannte den Mord eine Provokation des ukrainischen Geheimdienstes SBU.

Für die Führung in Kiew galt Woronenkow als wichtiger Zeuge im laufenden Verfahren gegen den 2014 nach Russland geflohenen Ex-Präsidenten Viktor Janukowitsch. Janukowitsch wird Korruption und Amtsmissbrauch vorgeworfen.

Der 45-jährige Woronenkow und seine Frau Maria Maksakowa, eine bekannte Opernsängerin und ebenfalls Ex-Abgeordnete, hatten sich im Dezember nach Kiew abgesetzt und die ukrainische Staatsbürgerschaft angenommen. Russland schrieb Woronenkow wegen angeblicher Wirtschaftsdelikte und Betrugs international zur Fahndung aus.

Quelle: ntv.de, dsi/AFP

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