Politik

Keine Anklage im Fall Sandra Bland Gericht hält Beweislage für nicht ausreichend

Für die Justizbehörden war es Selbstmord, die Familie von Sandra Bland bezweifelt das.

Für die Justizbehörden war es Selbstmord, die Familie von Sandra Bland bezweifelt das.

(Foto: picture alliance / dpa)

Eine Grand Jury entscheidet, dass im Fall Sandra Bland keine Anklage erhoben wird. Die Afroamerikanerin war drei Tage nach ihrer Festnahme tot in ihrer Gefängniszelle aufgefunden worden. Vorausgegangen war eine außer Kontrolle geratene Polizeikontrolle.

Im Fall der in einer Gefängniszelle im US-Bundesstaat Texas gestorbenen Schwarzen Sandra Bland wird vorerst keine Anklage erhoben. Eine sogenannte Grand Jury aus Laienrichtern entschied, dass die Beweislage für eine Anklage nicht ausreicht, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Der Fall werde aber noch nicht endgültig zu den Akten genommen, erklärte Staatsanwalt Darrell Jordan. Das Verfahren gegen den an der Festnahme beteiligten Polizisten könne wieder aufgenommen werden.

Bland war am 10. Juli in der Nähe von Houston von der Polizei angehalten worden, weil sie bei einem Spurwechsel nicht geblinkt hatte. Auf einem Video von ihrer Festnahme ist zu sehen, wie ein weißer Polizist mit der jungen Frau in einen Streit gerät, in dessen Verlauf die Afroamerikanerin mit einem Elektroschockgerät bedroht und aus dem Auto gezerrt wird. Festgenommen wurde Bland nach Justizangaben wegen eines Angriffs auf einen Staatsbediensteten.

Drei Tage nach ihrer Festnahme wurde die 28-Jährige tot in ihrer Gefängniszelle gefunden. Für die Justizbehörden handelt es sich um Selbstmord, was die Familie bezweifelt. Sie hatte im August Klage gegen die Polizei und andere Behörden eingereicht.

Der Fall hatte auch die Debatte um Rassismus und Polizeigewalt in den USA angeheizt. Bland war Mitglied der Organisation Black Lives Matter (Schwarze Leben zählen), die nach mehreren Fällen tödlicher Polizeigewalt gegen Schwarze gegründet worden war.

Quelle: ntv.de, jki/AFP

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