Wegen Unterstützung für Russland Gorbatschow darf nicht in Ukraine einreisen
26.05.2016, 19:05 Uhr
Gorbatschow hatte sich am Wochenende hinter das Vorgehen Moskaus gestellt.
(Foto: picture alliance / dpa)
"Im Interesse der Staatssicherheit" verhängt der ukrainische Geheimdienst für die nächsten fünf Jahre gegen den früheren sowjetischen Staatschef Michail Gorbatschow ein Einreiseverbot. Grund sei seine Unterstützung für die Annexion der Krim.
Weil er das russische Vorgehen auf der Krim öffentlich unterstützte, darf der frühere sowjetische Staatschef Michail Gorbatschow nicht mehr in die Ukraine einreisen. Gegen den 85-jährigen Friedensnobelpreisträger sei ein Einreiseverbot verhängt worden, teilte der ukrainische Geheimdienst SBU mit. Dies geschehe "im Interesse der Staatssicherheit".
Das Einreiseverbot soll den Angaben zufolge zunächst für fünf Jahre gelten. Es sei "vor allem wegen der öffentlichen Unterstützung für die Annexion der Krim" ausgesprochen worden. Die ukrainische Halbinsel war im Frühjahr 2014 nach einem umstrittenen Referendum von Russland annektiert worden. Die Regierung in Kiew und der Westen sehen die Annexion als Verstoß gegen das Völkerrecht und betrachten die Krim weiter als Teil der Ukraine.
Gorbatschow hatte sich am Wochenende erneut hinter das Vorgehen Moskaus gestellt. Er hätte genauso gehandelt, wenn er in einer vergleichbaren Situation gewesen wäre, sagte er der britischen Zeitung "Sunday Times". "Ich bin immer für den freien Willen des Volkes und die meisten auf der Krim wollten mit Russland vereinigt sein."
Das wegen dieser Aussagen ausgesprochene Einreiseverbot in die Ukraine nahm der 85-Jährige nun gelassen auf: "Ich reise nicht dahin, und ich werde nicht dahin reisen", sagte er der russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti.
Quelle: ntv.de, jki/AFP