Politik

"Schnell umsetzbare Maßnahmen" Greenpeace hat Plan gegen Öl-Abhängigkeit

Wie werden wir unabhängiger vom russischen Öl? Greenpeace hat einige Ideen.

Wie werden wir unabhängiger vom russischen Öl? Greenpeace hat einige Ideen.

(Foto: Maja Hitij/dpa)

Die USA verhängen bereits ein Importverbot für russisches Öl. Deutschland ist jedoch abhängiger von Russland. Mit dem Zehn-Punkte-Plan von Greenpeace könnten Ölimporte "schon morgen" deutlich reduziert werden - vorausgesetzt die Bürger ziehen mit.

Die Abhängigkeit von russischem Öl lässt sich nach Berechnungen der Umweltschutzorganisation Greenpeace kurzfristig deutlich verringern. Durch "schnell umsetzbare Maßnahmen" wie beispielsweise ein Tempolimit oder eine Verlängerung der derzeit geltenden Homeoffice-Pflicht könne der Import von russischem Öl um insgesamt ein Drittel reduziert werden, teilte Greenpeace nun mit. In den aktuellen Berechnungen der Umweltschützer wurden auch Schritte wie ein beschleunigter Einbau von Wärmepumpen, autofreie Sonntage oder ein teilweiser Verzicht auf Freizeitfahrten mit dem Auto untersucht.

Rund ein Drittel der deutschen Rohölimporte stammt aus Russland. Greenpeace betonte, diese "unerträglichen Finanzhilfen" für den Angriff von Russlands Staatschef Wladimir Putin auf die Ukraine ließen sich "schon morgen" deutlich reduzieren. "Alles was es dafür braucht ist politischer Mut und die Art von Unterstützung, die wir gerade in weiten Teilen der Gesellschaft sehen", erklärte der Verkehrsexperte der Organisation, Benjamin Stephan.

Laut den Berechnungen von Greenpeace kann etwa ein vorübergehendes Tempolimit von 100 km/h auf Autobahnen und 80 km/h auf Landstraßen Deutschlands Mineralölimporte um etwa 2,5 Prozent pro Jahr senken. Zuhause bleiben zahlt sich nicht nur in Corona-Zeiten aus. Die Homeoffice-Pflicht in Teilen zu verlängern, könne weitere 1,7 Prozent einsparen. Auch ein Verzicht auf jede zweite Freizeit-Autofahrt von über 20 Kilometern spart laut den Berechnungen der Umwelt-Aktivisten 2,6 Prozent.

Die zehn Maßnahmen beruhen laut Greenpeace "zum Teil auf Freiwilligkeit, etwa eine gesteigerte Nutzung des Radverkehrs, aber auch auf politischer Regulierung". In dem Zehn-Punkte-Plan erwähnt werden auch ein Verbot von Inlandsflügen, eine Stärkung des Güterverkehrs und des ÖPNV und ein Absenken der Raumtemperatur um ein oder zwei Grad. Alle Bürger müssten somit an einem Strang ziehen.

Quelle: ntv.de, can/AFP

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