Politik

Untersuchung zum Bienensterben Greenpeace will Pestizid-Verbot

Das Bienensterben stellt auch Landwirte vor Probleme, da die Insekten wichtig für die Bestäubung von Nutzpflanzen sind.

Das Bienensterben stellt auch Landwirte vor Probleme, da die Insekten wichtig für die Bestäubung von Nutzpflanzen sind.

(Foto: picture alliance / dpa)

Immer wieder sterben in Europa zahlreiche Bienenvölker. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace sieht den Grund dafür unter anderem in bestimmten Pestiziden. Die schädigten die Insekten. Nun fordert sie ein Verbot der betroffenen Mittel.

Für Bienen schädliche Pestizide müssen nach Ansicht der Umweltorganisation Greenpeace in der Landwirtschaft umgehend verboten werden. Nur so könne das in ganz Europa beobachtete Bienensterben auch in Deutschland gestoppt werden, heißt es in einer von Greenpeace veröffentlichten Untersuchung mit dem Titel "Bye bye Biene? Das Bienensterben und die Risiken für die Landwirtschaft in Europa".

Konkret gehe es um sieben Pestizide, von denen drei zu den umstrittenen Nervengiften aus der Klasse der hochgiftigen Neonicotinoide gehören. Als gefährlich für Bienen listet der Report Imidacloprid, Thiamethoxam, Clothianidin, Fipronil, Chlorpyrifos, Cypermethrin und Deltamethrin auf.

Laut der Umweltschutzorganisation überlebten in den vergangenen Jahren europaweit durchschnittlich 20 Prozent der Bienenvölker den Winter nicht. In Deutschland waren es teilweise sogar 30 Prozent. Ein Grund dafür seien Pestizide, die Bienen auch in geringer Konzentration schädigten.

Experte fordert Aigner zum Handeln auf

Betroffene Bienen weisen den Angaben zufolge Missbildungen auf. Auch ihre Orientierung könne gestört oder ihr Lernverhalten beeinträchtigt sein. Dabei sei etwa ein Drittel der Nutzpflanzen, die der Ernährung dienen, von der Bestäubung durch Insekten abhängig.

"Die Ergebnisse unserer Studie sind eindeutig und dürfen von der Politik nicht länger ignoriert werden", sagte der Greenpeace-Landwirtschaftsexperte Dirk Zimmermann. Die Interessen der Chemieindustrie dürften nicht länger Vorrang vor dem Schutz von Bienen und der Landwirtschaft haben. Zimmermann forderte Bundesagrarministerin und SCSU-Politikerin Ilse Aigner auf, sich sowohl in der EU als auch auf nationaler Ebene für eine umgehende und komplette Sperre bienengefährlicher Chemikalien einsetzen.

Quelle: ntv.de, dpa

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