Özdemir wittert Wahl-Chance Grünen-Chef will von SPD-Hoch profitieren
21.02.2017, 07:10 Uhr
Cem Özdemir möchte mit seinen Grünen vom Aufschwung der SPD profitieren.
(Foto: picture alliance / Kay Nietfeld/)
Bei der SPD zieht der "Schulz-Effekt": Die Partei bekommt nach der Nominierung von Martin Schulz zum Spitzenkandidaten so viel Zuspruch wie lange nicht. Das erkennen auch die Grünen und wittern ihrerseits Chancen bei der anstehenden Bundestagswahl.
Angesichts des Umfrage-Aufschwungs der SPD sieht der Grünen-Chef und Spitzenkandidat seiner Partei bei der Bundestagswahl, Cem Özdemir, neue Chancen für ein rot-grünes Bündnis. "Die Umfragen zeigen: Auch Rot-Grün ist wieder möglich", sagte Özdemir der Online-Ausgabe der "Berliner Zeitung". Die Grünen hätten "schon einmal zwischen 1998 und 2005 gezeigt, dass mit der SPD ein politischer Aufbruch" machbar sei.
Nach Informationen der Zeitung werden sich Özdemir und seine Ko-Spitzenkandidatin Katrin Göring-Eckardt demnächst mit Schulz treffen. Dies sei schon länger geplant. In jedem Fall mache es "den Wahlkampf wieder spannend, wenn es nicht nur um die Frage geht, mit wem Frau Merkel regieren wird", sagte der Parteichef. Es komme nun auf die Grünen an, um vier weitere Jahre Große Koalition zu verhindern.
Tatsächlich scheinen die Chancen der Grünen, in einer Koalition mit der SPD zu regieren, derzeit größer als zuvor. Noch reicht es allerdings nicht ganz. Laut einer Forsa-Umfrage käme das Bündnis aktuell auf 293 Sitze – 299 sind notwendig.
Für die Grünen allein gibt es allerdings kaum Grund zur Freude. Schließlich steht die Partei nicht gerade hoch in der Wählergunst. Laut dem Stern-RTL-Wahltrend von Mitte Februar kommt die Partei aktuell nur auf 7 Prozent. Schon das Ergebnis der Bundestagswahl 2013 wertete die Partei als Niederlage – dort erreichten sie 8,4 Prozent.
Quelle: ntv.de, ara/ieh/AFP