Politik

Parlamentswahlen im Visier Hacker greifen Den Haag an

Die Hacker-Gruppen, die Den Haag angegriffen haben, stehen wohl auch in Zusammenhang mit dem US-Wahlkampf.

Die Hacker-Gruppen, die Den Haag angegriffen haben, stehen wohl auch in Zusammenhang mit dem US-Wahlkampf.

(Foto: imago/Christian Ohde)

Unbekannte Täter aus dem Ausland versuchen offenbar, die Parlamentswahlen in den Niederlanden zu beeinflussen. Eine Spur führt nach Russland. Es gibt allerdings noch weitere Verbindungen ins Ausland.

Die Niederlande sehen sich im Vorfeld der Parlamentswahlen im März mit Hunderten Cyberangriffen konfrontiert, an denen einem Bericht zufolge auch zwei russische Hackergruppen beteiligt gewesen sein sollen.

Wie die Tageszeitung "Volkskrant" unter Berufung auf Sicherheitskreise berichtete, versuchten die Hacker unter anderem, die Zugangsdaten von Regierungsmitgliedern zu knacken. Betroffen waren demnach auch Mitarbeiter im Büro des Regierungschefs. Der Angriff sei ihnen aber nicht gelungen, heißt es.

Dem Bericht zufolge handelt es sich um die Gruppen APT29 und APT28. Sie sollen Verbindungen zur russischen Regierung haben und werden von der US-Bundespolizei FBI und dem US-Heimatschutzministerium als Verantwortliche für Hackerangriffe in den Vereinigten Staaten behandelt.

Die US-Geheimdienste werfen Russland vor, sich zugunsten des später gewählten Präsidenten Donald Trump in den Wahlkampf eingemischt zu haben, was Moskau zurückweist. Jetzt scheinen sich die Hinweise zu verdichten, dass dieselben Akteure auch Störaktionen in Europa planen.

Hackerangriffe nicht nur aus Russland

In den Niederlanden wird am 15. März ein neues Parlament gewählt. Angesichts der mutmaßlichen Cyberangriffe bei anderen Wahlen wächst auch dort die Furcht vor einer unzulässigen Einmischung von außen. Außer Russland sollen auch China und der Iran Hackerangriffe auf niederländische Regierungsvertreter verübt haben.

Der niederländische Geheimdienstchef Rob Bertholee sagte in einem Fernsehinterview, in den vergangenen sechs Monaten habe es "hunderte Versuche" gegeben, E-Mails und Unternehmensdaten zu knacken. Berichten zufolge sollen die Stimmen bei den Wahlen daher per Hand ausgezählt werden.

Es sei eine große Herausforderung, den mutmaßlich aus Russland, China und dem Iran stammenden Angreifern stets voraus zu sein. Der Chef des Geheimdienstes AIVD sprach von einer "Bedrohung unserer Demokratie".

Zur Wahl in den Niederlanden treten im März 28 Parteien an. Derzeit führt die PVV des Rechtspopulisten Geert Wilders in den Umfragen, gefolgt von den Liberalen (VDD) von Ministerpräsident Mark Rutte. Viele Parteien haben eine Koalition mit Wilders ausgeschlossen.

Quelle: ntv.de, vni/afp

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