"Wunderbares Inzuchtsprodukt" Herrmann muss sich schmähen lassen
09.05.2016, 11:54 Uhr
(Foto: dpa)
In einer TV-Sendung nennt Bayerns Innenminister Herrmann den Sänger Roberto Blanco einen Neger. Der nimmt es mit Humor. Eine Retourkutsche von dritter Seite gefällt dem CSU-Politiker indes nicht. Pech gehabt, urteilt ein Gericht.
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann muss sich die Beschimpfung als Inzuchtsprodukt gefallen lassen. Das hat laut "Süddeutscher Zeitung" ein Karlsruher Gericht entschieden. Der CSU-Politiker hatte gegen die Bezeichnung in einem Brief an ihn reagiert. Mit den Worten "Hallo, Herr Herrmann, Sie sind ein ganz wunderbares Inzuchtsprodukt! Mit freundlichen Grüßen", hatte der Absender seinem Unmut über Herrmanns Äußerungen zu Roberto Blanco Luft verschafft. Der Politiker hatte den Barden als "wunderbaren Neger" bezeichnet.
Nach Ansicht des Gerichts habe sich der Briefeschreiber am Stil Herrmanns orientiert und dies auch so angegeben, berichtet die Zeitung weiter. Unter Berufung auf die Rechtssprechung des Bundesverfassungsgerichts urteilte der Richter, dass der Verfasser des Briefes das "Recht zum Gegenschlag" habe. Bei ehrverletzenden Angriffen oder überspitzter Kritik dürfe der Betroffene "scharf und drastisch erwidern". Schließlich stellte der Richter sogar fest, dass bereits Herrmanns Spruch nichts anderes als "eine abwertende rassistische Bezeichnung" gewesen sei.
Blanco selbst hat Herrmann die Äußerung übrigens nicht übelgenommen.
Quelle: ntv.de, jwu