Polizei durchsucht Waldstück Hobbyradler trotzen der Terrorgefahr
01.05.2015, 12:56 Uhr
Zwei Terrorverdächtige wurden verhaftet. Doch die hessischen Behörden suchen weiter nach möglichen Komplizen und verdächtigen Gegenständen. Derweil fahren Hobbyradler die Strecke des abgesagten Radrennens ab.
Nach der Festnahme eines verdächtigen Islamisten-Paares sieht das hessische Landeskriminalamt die Gefahr eines Anschlags noch nicht gebannt. "Wir müssen wissen, ob es Mittäter gibt, die noch agieren oder schon agiert haben", sagte ein LKA-Sprecher in Wiesbaden.
Die Polizei konzentriert ihre Ermittlungen auf ein Waldstück nordwestlich von Frankfurt. Einsatzkräfte suchen in dem Forst bei Schmitten-Arnoldshain nach verdächtigen Gegenständen. Nach welchen Gegenständen genau Ausschau gehalten wurde, sagte der Sprecher nicht. In Frankfurt selbst seien "weitreichende Sicherungsmaßnahmen" ergriffen worden.
Trotz der Absage des Radklassikers "Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt" begaben sich zahlreiche Hobbyfahrer auf die Strecke. Veranstaltungschef Bernd Moos-Achenbach gab um kurz nach 9 Uhr in Eschborn den Startschuss für das Jedermann-Rennen, bei dem die Teilnehmer auch ein Zeichen gegen Gewalt und Terror setzen wollen.
Haftbefehl erlassen
Das Radrennen war aus Sicherheitsgründen abgesagt worden, weil die Ermittler nicht ausschließen können, dass es weitere Beteiligte gab. Gegen das Paar, das türkische Wurzeln hat, hatte ein Richter am Donnerstagabend Haftbefehl erlassen. Sie werden der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat verdächtigt.
Die Behörden vermuten, dass das Paar einen Terroranschlag plante und möglicherweise das Radrennen im Visier hatte. Die Präsidentin des hessischen Landeskriminalamts, Sabine Thurau, hatte erklärt, dass bei dem Ehepaar Material sichergestellt wurde, das geeignet sei, eine Vielzahl von Menschen zu töten oder zumindest schwer zu verletzen. Die Ermittler gehen davon aus, dass das Paar Verbindungen zur islamistischen Szene hatte. "Es gibt nichts, was diesen Verdacht abschwächen oder widerlegen könnte", sagte der Sprecher.
Quelle: ntv.de, mli/dpa/rts