Politik

Aktivisten berichteten über Gräuel IS enthauptet Gegner in der Türkei

Aus Rakka dringen fast nur vom Islamischen Staat kontrollierte Nachrichten und Bilder nach außen.

Aus Rakka dringen fast nur vom Islamischen Staat kontrollierte Nachrichten und Bilder nach außen.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Unter Lebensgefahr berichtet eine Gruppe von Aktivisten aus dem Zentrum des IS-Gebiets über den Terror der "Gotteskrieger". Die rächen sich nun blutig. Auch aus dem Irak werden neue Grausamkeiten gemeldet.

Zwei syrische Aktivisten, die gegen die Extremisten-Miliz IS in Syrien mobil gemacht haben, sind nach Angaben ihrer Organisation im Südosten der Türkei brutal ermordet worden. Die beiden Männer seien am Freitag in ihrer Wohnung in der Stadt Sanliurfa gefunden worden, sagte der Manager der Organisation "Raqqa is being slaughtered silently" (Rakka wird leise abgeschlachtet), Abu Ibrahim Rakkawi.

Den Opfern sei zunächst in den Kopf geschossen und dieser dann abgeschnitten worden. Schon in der Vergangenheit hätten Mitglieder des IS Aktivisten der Organisation getötet, sagte Rakkawi. Auch die beiden sich in der Türkei aufhaltenden Aktivisten waren mehrfach bedroht worden. Vor wenigen Monaten hatten die Terroristen den in Rakka wohnenden Vater von einem einem von ihnen ermordet.

Die mit internationalen Preisen ausgezeichnete Gruppe füllt nach eigenen Angaben ein Informationsloch aus Rakka, nachdem der IS dort das Internet gekappt hat und es keine Journalisten mehr in der Stadt gibt. Die anonymen Aktivisten in Rakka und ihre Verbindungsleute in der Türkei sind nahezu die einzige Informationsquelle über das zivile Leben Leben im Zentrum des Terroristen-Kalifats. Rakka gilt als Hauptstadt des IS-Gebiets. Die Miliz regelt dort das öffentliche Leben und lenkt nahezu alle Bereiche, von Schulen über Bäckereien bis hin zu Gerichten und Moscheen. Sie versucht zudem, alle Informationen aus der Stadt zu kontrollieren.

Angeblich Peschmerga im Irak geköpft

Auch im Irak enthaupteten IS-Kämpfer offenbar vier kurdische Kämpfer. In einem im Internet verbreiteten Video, in dem der vor kurzem erfolgte Einsatz zur Befreiung von 70 IS-Geiseln durch kurdische Kräfte zusammen mit US-Soldaten als Misserfolg dargestellt werden soll, wurden am Ende die vier gefesselten Männer enthauptet. Den Angaben in dem Video zufolge handelte es sich um kurdische Peschmerga-Kämpfer. Unklar war, wann die Enthauptungen stattfanden.

Kurdische Verbände und US-Spezialeinheiten hatten vor rund einer Woche im Nordirak ein Gefangenenlager der Dschihadistenmiliz gestürmt und rund 70 Geiseln befreit. Bei der Kommandoaktion wurden nach US-Angaben mehrere IS-Kämpfer getötet und fünf Dschihadisten festgenommen. Auch ein US-Soldat wurde getötet.

Quelle: ntv.de, mbo/AFP/dpa

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