Seit Ausrufung des "Kalifats" IS soll 2000 Gefangene ermordet haben
18.03.2015, 11:29 Uhr
In Nordostsyrien haben IS-Kämpfer mindestens 200 Christen entführt. Niemand weiß, ob sie noch leben.
(Foto: Reuters)
Tote zählen in Syrien ist eine unsichere Angelegenheit. Die Syrische Beobachtungsstelle in London tut es dennoch. Mit Blick auf die ermordeten Gefangenen des IS kommen die Aktivisten auf eine schockierende Zahl.
Die Terrormiliz IS hat in Syrien seit Ausrufung eines "Kalifats" im vergangenen Juni rund 2000 Gefangene getötet. Mehr als 1260 der Opfer seien Zivilisten gewesen, unter ihnen sechs Kinder und acht Frauen, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.
Derzeit fürchten die Menschenrechtler um das Leben von mehr als 200 christlichen Geiseln, die die Extremisten im Nordwesten Syriens in ihrer Gewalt haben.
Zu den Getöteten gehören mindestens fünf westliche Geiseln und zwei japanische Journalisten, die wie etliche syrische Soldaten enthauptet wurden. Den gefangenen jordanischen Piloten Muaz al-Kasasbeh verbrannten Anhänger des Islamischen Staates (IS) bei lebendigem Leibe. Zu den Morden veröffentlichen die Extremisten Videos.
Auch im benachbarten Irak, dessen Gebiete unter IS-Kontrolle ebenfalls zum "Kalifat" zählen, tötet die Terrormiliz regelmäßig Gefangene. Genaue Zahlen liegen nicht vor. Zuletzt enthaupteten Extremisten in der belagerten Stadt Tikrit vier Männer, weil sie Zellen zur Unterstützung der Regierungskräfte gebildet haben sollen.
Quelle: ntv.de, nsc/dpa