Politik

Neue Zerstörungswelle befürchtet IS verwüstet weitere Stätten in Palmyra

Vorher - nachher: Die aktuelle russische Drohnenaufnahme zeigt die Zerstörung des Tetrapylon.

Vorher - nachher: Die aktuelle russische Drohnenaufnahme zeigt die Zerstörung des Tetrapylon.

(Foto: AP)

Russische Drohnenaufnahmen aus Palmyra zeigen Beunruhigendes: Offenbar hat der IS weitere Teile des syrischen Weltkulturerbes zerstört. Informationen des Militärs zufolge könnte die Terrormiliz ihr vor Jahren begonnenes Zerstörungswerk bald beenden.

Die russische Armee hat neue Bilder von der Zerstörung antiker Bauwerke in der syrischen Wüstenstadt Palmyra durch die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) veröffentlicht. Die von Drohnen aufgenommenen Videos zeigen Palmyra am 6. Juni 2016 und am 5. Februar 2017. Im vergangenen Juni kontrollierten syrische Truppen das Unesco-Weltkulturerbe, im Dezember eroberten IS-Kämpfer den Ort zurück und halten ihn bis heute.

Auf den Bildern sind weitere Zerstörungen am Tetrapylon zu erkennen, einem aus vier Türmen bestehenden Monument mit 16 Säulen vom Ende des 3. Jahrhunderts. Auch im Inneren des römischen Amphitheaters aus dem 2. Jahrhundert sind neue Zerstörungen auszumachen.

In einer Erklärung des russischen Verteidigungsministeriums heißt es: "Diese Bilder zeigen deutlich, dass die Terroristen das Proszenium, den mittleren Bereich des antiken römischen Theaters, und die Säulen des Tetrapylons zerstört haben." Die UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur (Unesco) hatte die Zerstörungen als "Kriegsverbrechen und immensen Verlust für das syrische Volk und die Menschheit" verurteilt. Palmyra zählt seit 1980 zum Unesco-Weltkulturerbe.

Verdächtige Lastwagenbewegungen

Die russische Armee berichtete außerdem, dass um Palmyra vermehrte Bewegungen von Lastwagen beobachtet wurden. Das könne auf bevorstehende weitere Zerstörungen an der antiken Stätte hinweisen.

Im März 2016 hatten syrische Regierungstruppen die Stadt mit russischer Luftunterstützung vom IS zurückerobert. Russland feierte die Befreiung, indem es unter anderem ein Sinfonieorchester zu einem Konzert nach Palmyra einflog. Außerdem schickte Moskau Experten, um die Welterbestätte zu restaurieren.

Doch im Dezember 2016 eroberte die IS-Miliz die Stadt überraschend ein zweites Mal, als die syrischen Regierungstruppen und ihre Verbündeten ihre Kräfte auf die vollständige Rückeroberung der nordsyrischen Großstadt Aleppo konzentrierten.

Quelle: ntv.de, mbo/AFP

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