Politik

Habeck bei Lanz "Ich würde jetzt die 'One Love'-Binde tragen"

Anders als frühere Turniere sei die WM in Katar politisch, sagt Habeck.

Anders als frühere Turniere sei die WM in Katar politisch, sagt Habeck.

(Foto: dpa)

Die FIFA verbannt die "One Love"-Kapitänsbinde aus den Stadien in Katar. Der DFB beugt sich zähneknirschend. Vizekanzler Robert Habeck rät dagegen, nicht klein beizugeben. "Ich würde es darauf ankommen lassen, sagt er bei Markus Lanz".

In der Diskussion um die "One Love"-Binde hat sich nun auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck von den Grünen geäußert. Bei Markus Lanz im ZDF beantwortet der Politiker eine entsprechende Frage des Moderators mit den Worten: "Ich würde jetzt die 'One Love'-Binde tragen." Der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft, Manuel Neuer, hatte die Binde ursprünglich bei den Spielen der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar anlegen wollen. Das hatte der Weltfußball-Verband FIFA am Montag verboten und die Verhängung von nicht näher benannten Sanktionen angekündigt.

Die Mannschaft sei geschockt gewesen, hatte Bundestrainer Hansi Flick am Dienstagnachmittag auf der Pressekonferenz der Nationalmannschaft erklärt. Für das WM-Spiel gegen Japan am Mittwoch seien keine Maßnahmen der Mannschaft geplant. "Schade, dass man für Menschenrechte nicht mehr gerade stehen kann", so Flick. Habeck sieht das bei Markus Lanz anders. Die Binde zu tragen sei ein moderater Protest, merkt er an. "Ich wäre interessiert zu sehen, was der Schiedsrichter machen würde", so der Politiker.

"Jetzt müssen wir so weitermachen"

In der folgenden Diskussion lobt Habeck Bundesbürger und Industrie. Auf sie sei der aktuelle Füllstand der deutschen Gasspeicher zurückzuführen. Der liegt derzeit bei 100 Prozent. "Jetzt müssen wir so weitermachen", sagt der Minister. "Politische Aktionen, politisches Handeln, politische Taten bringen etwas."

Für die nächsten Jahre fordert Habeck erneut, den europäischen Wettbewerbsvorteil in der Industrie zu nutzen. Europa müsse sich gegen zwei Blöcke behaupten, und zwar gegen die USA und China. "Da müssen wir entschlossener und stärker handeln", so Habeck.

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Gerade die USA versuchten aktuell, mit hohen Subventionen Firmen ins eigene Land zu holen. Die EU versuche zu erreichen, dass sich die USA wieder öffneten. Sollte dies nicht gelingen, müsse Europa eigene Industrieprogramme stärker fördern. Bei der Chipherstellung gebe es die bereits. Etwas Ähnliches könne die neue "Plattform für Transformationstechnologien" bieten, deren Entwicklung aktuell im Endstadium stehe. Sie solle den europäischen Ausbau erneuerbarer Energien vorantreiben und könne starten, wenn die EU mit den USA zu keinem Ergebnis kommen sollte.

Allerdings sei Europa für eine solche Wettbewerbsform noch immer zu langsam und zu schwerfällig. Das könne man aber beheben, so der Minister. Was Deutschland betrifft, ist Habeck positiv gestimmt: "Ich denke, dass wir die besten Chancen haben, dieses Land im Wohlstand zu erhalten, mit sicheren Arbeitsplätzen, wenn wir die Veränderung gestalten."

Quelle: ntv.de

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