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Treffen in Doha am Dienstag Insider: Waffenruhe zwischen Israel und Hamas "so nah wie nie"

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In Tel Aviv gingen zahlreiche Menschen auf die Straße und forderten die Freilassung der Geiseln aus der Gewalt der Hamas.

In Tel Aviv gingen zahlreiche Menschen auf die Straße und forderten die Freilassung der Geiseln aus der Gewalt der Hamas.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Es wäre politisch ein großer Schritt und vor allem aufseiten der Angehörigen das Ende eines Martyriums: Nach Angaben eines Insiders könnte eine Waffenruhe und damit ein Geiseldeal im Gazastreifen kurz bevorstehen. In der US-Delegation sollen nicht nur Vertreter von Präsident Biden sein.

Bei den Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazastreifen soll einem Insider zufolge am Dienstagmorgen ein Treffen zur Klärung der letzten Einzelheiten stattfinden. Die Gespräche sollen in Doha abgehalten werden, wie die Nachrichtenagentur Reuters von einer über den Vorgang unterrichteten Person erfuhr. Erwartet würden unter anderem die Spitzen des israelischen Geheimdienstes, der Ministerpräsident von Katar sowie die jeweiligen Gesandten von US-Präsident Joe Biden und dessen designierten Nachfolger Donald Trump. Eine Vereinbarung sei "so nah wie noch nie".

Zuvor hatte der Nationale Sicherheitsberaters der USA, Jake Sullivan, erklärt noch in dieser Woche könne ein Abkommen über eine Waffenruhe und die Freilassung der Geiseln im Gazastreifen erreicht werden. "Wir stehen kurz vor einer Einigung, und sie kann noch diese Woche zustande kommen", sagte er. "Ich mache keine Versprechungen oder Vorhersagen, aber es ist in greifbarer Nähe, und wir werden uns dafür einsetzen."

Seit Monaten versuchen die USA, Katar und Ägypten, ein Abkommen im seit 15 Monaten andauernden Krieg zwischen der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas und Israel zu erreichen. Der scheidende US-Präsident Joe Biden hatte am Sonntag mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu gesprochen und am Montag mit der Führung in Katar. Zuletzt hatte die US-Diplomatie ihre Bemühungen noch einmal verstärkt, damit ein Abkommen noch vor Bidens Ausscheiden aus dem Amt am 20. Januar zustande kommen könnte.

Sullivan: "Lücken haben sich verkleinert"

Sullivan sagte, er sei jetzt zuversichtlicher als bei früheren Gelegenheiten. "Das liegt daran, dass sich die Lücken grundsätzlich verkleinert haben." Fortschritte seien unter anderem bei der Formel für den Austausch von Hamas-Geiseln gegen palästinensische Gefangene in Israel erzielt worden sowie in der Frage, wie die israelischen Streitkräfte im Gazastreifen künftig "aufgestellt" sein sollen.

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Israel habe seine militärischen Ziele im Gazastreifen erreicht, während die Hamas "katastrophale Verluste" erlitten habe, sagte Sullivan. "Wenn man diese beiden Faktoren zusammennimmt, glauben wir, dass die Zeit reif ist für eine Einigung."

Der Krieg war durch den Großangriff der Hamas und mit ihr verbündeter Gruppen auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst worden, bei dem nach israelischen Angaben 1208 Menschen getötet und 251 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt worden waren. Israel geht seither massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde, die nicht unabhängig überprüft werden können, bislang mehr als 46.500 Menschen getötet.

Quelle: ntv.de, als/AFP/rts

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