Politik

Technische Panne Iraks Luftwaffe bombardiert Bagdad

Dieser Angriff ist nicht beabsichtigt: Sieben Menschen sterben bei einem versehentlichen Angriff irakischer Kampfflugzeuge auf ein Wohnviertel der Hauptstadt Bagdad. Mehr als ein Dutzend Personen werden verletzt.

Durch die irakische Luftwaffe zerstörtes Haus in Bagdad.

Durch die irakische Luftwaffe zerstörtes Haus in Bagdad.

(Foto: dpa)

Die irakische Luftwaffe hat versehentlich die Hauptstadt Bagdad angegriffen. Sieben Menschen seien bei dem unbeabsichtigten Bombardement getötet und weitere 13 verletzt worden, teilte die örtliche Polizei mit.

Anwohner berichteten, dass in dem Wohnviertel Nairija im Stadtbezirk Neu-Bagdad eine Reihe von Häusern zerstört worden sei. Das Unglück geht nach Polizeiangaben auf eine technische Panne im Flugzeug zurück. Die irakische Luftwaffe fliegt momentan Angriffe auf die Terrormiliz Islamischer Staat (IS), die weite Teile im Westirak besetzt hält.

Zuletzt hatte es Diskussionen um die Kampfmotivation und die Qualität der irakischen Truppen gegeben. Regierungssoldaten flüchteten beispielsweise im Mai vor dem IS aus der Provinzhauptstadt Ramadi. Bagdad wird vollständig von der irakischen Regierung kontrolliert.

Sehr blutiger Monat Juni

Insgesamt hat im arabischen Bürgerkriegsland die Intensität der Kämpfe zugenommen. Im Juni erlebte der Irak den bisher blutigsten Monat in diesem Jahr. Bei Kämpfen, Terroranschlägen und anderen Gewaltakten seien im Juni mehr als 1450 Menschen ums Leben gekommen, teilte die UN-Mission im Irak (Unami) mit. Unter den Opfern waren demnach mehr als 650 Zivilisten. Fast 1700 Menschen seien verletzt worden, hieß es weiter.

Die neue Höchstmarke ist auf die stark gestiegene Anzahl getöteter irakischer Sicherheitskräfte zurückzuführen. Laut Unami starben mehr als 800 Kämpfer, so viel wie seit einem Jahr nicht mehr. Zu den Sicherheitskräften zählen neben der irakischen Armee auch die kurdischen Peschmerga sowie schiitische Milizen. Sie liefern sich an vielen Orte Kämpfe mit den IS-Terroristen.

Die tatsächliche Opferzahl dürfte sogar noch höher sein. Es gebe zahlreiche Berichte über Menschen, die wegen Wasser- und Nahrungsmangels oder wegen fehlender medizinischer Versorgung gestorben seien, erklärte die UN-Mission. Die Angaben hätten jedoch nicht geprüft werden können.

Quelle: ntv.de, wne/dpa

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