Politik

Warnung an korrupte Bürger Iran richtet Finanzbetrüger hin

Am Brandenburger Tor in Berlin bauen Exil-Iraner 2015 einen Galgen auf. Er untermalt symbolisch ihre Forderung, die Todesstrafe in ihrer Heimat abzuschaffen.

Am Brandenburger Tor in Berlin bauen Exil-Iraner 2015 einen Galgen auf. Er untermalt symbolisch ihre Forderung, die Todesstrafe in ihrer Heimat abzuschaffen.

(Foto: imago/ZUMA Press)

Weltweit vollstreckt kein Land mehr Hinrichtungen als der Iran. Betroffen sind bisher meist Mörder, Vergewaltiger, bewaffnete Räuber und Drogenhändler. Erstmals ereilte jetzt anscheinend auch ein Finanzbetrüger die Todesstrafe.

Der Iran hat einen Mann wegen Korruption und Finanzbetrug hingerichtet. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Isna wurde Hamid-Resa Bagheri Dormani in einem Gefängnis in Teheran erhängt. Er soll als Kopf eines Netzwerkes Mitarbeiter von Banken und Organisationen bestochen, sich auf diese Weise immer wieder neue Darlehen erschlichen und umgerechnet mehrere Milliarden Euro erbeutet haben.

Das Todesurteil gegen Bagheri Dormani war bereits im August gefällt worden. Es wurde nach einer Bestätigung durch das oberste Gericht vollstreckt.

Im Iran wird die Todesstrafe unter anderem wegen Mordes, Vergewaltigung, bewaffneten Raubes und Drogenhandels in größerer Zahl verhängt. Finanzbetrug gehörte bis jetzt nicht dazu. Es wird davon ausgegangen, dass die Führung im Kampf gegen Korruption mit der Hinrichtung eines Finanzbetrügers ein Zeichen setzen wollte.

Der Iran steckt seit Monaten in einer akuten Finanzkrise. Die nationale Währung hat über 60 Prozent an Wert verloren. Finanzexperten führen dafür vor allem zwei Gründe an: die US-Sanktionen sowie die Korruption im Land selbst.

Laut Amnesty International ist der Iran weltweit das Land, in dem die meisten Todesurteile vollstreckt werden. Demnach sind im Jahr 2017 weltweit 993 Menschen hingerichtet worden, mehr als die Hälfte davon in der Islamischen Republik. Wahrscheinlich ist allerdings, dass in China mehr Menschen als im Rest der Welt zusammengenommen hingerichtet werden. Die Volksrepublik gibt aber keine offiziellen Zahlen zu Todesurteilen heraus.

Quelle: ntv.de, chr/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen