Politik

Massive Sicherheitsmaßnahmen Islamistische Taten in Bremen befürchtet

Bisher galt in Deutschland eine eher abstrakte Terrorgefahr. Für Bremen werden die Befürchtungen nun deutlich konkreter. Die Polizei reagiert mit verschärften Sicherheitsvorkehrungen, hüllt sich aber ansonsten in Schweigen.

Die Polizei zeigt massive Präsenz.

Die Polizei zeigt massive Präsenz.

(Foto: dpa)

Nach Warnungen vor möglichen Gewalttaten von Islamisten in Bremen hat die Polizei der Hansestadt am Samstag verschärfte Sicherheitsvorkehrungen eingeleitet. Dazu gehörten besonders Schutzmaßnahmen im öffentlichen Raum, teilte die Polizei mit. "Die Polizei Bremen reagiert auf die Gefährdungslage mit jeweils abgestimmten und angepassten Sicherheitsmaßnahmen", hieß es weiter.

Rund um die Bürgerschaft, das Rathaus und den Dom seien Polizeibusse zu sehen, berichtete eine dpa-Fotografin. Die Beamten seien teilweise mit Maschinenpistolen ausgerüstet. Auch der "Weser-Kurier" berichtete von einer massiv verstärkten Polizeipräsenz vor allem an belebten Orten. Unter anderem werde die jüdische Gemeinde in der Schwachhauser Heerstraße schwer bewacht.

Die Warnung kam den Angaben zufolge am Freitagabend von Sicherheitsbehörden des Bundes. Sie habe sich auf "Aktivitäten potenzieller islamistischer Gefährder" bezogen. Nach Angaben des "Spiegel" stammen die Informationen von einem deutschen Nachrichtendienst. Es würden zwei Personen beschattet, die in Bremen lebten, heißt es demnach in einem internen Lagebericht der Polizei. Auf diese Weise sollten "relevante angereiste Kontaktpersonen" identifiziert und ausfindig gemacht werden. Bei Möglichkeit sollen "Festnahmen durch Spezialeinheiten" erfolgen, so das Magazin.

Fußballspiel findet statt

Zu Details wollten sich die Behörden zunächst nicht äußern. Auch eine Bestätigung der Mutmaßungen lehnte die Polizei ab. Ein Sprecher sagte lediglich, es würden alle relevanten Gebäude in der Stadt geschützt. Die Behörden kündigten an, gegen Mittag "mögliche Handlungsanweisungen für die Bürger" herausgeben zu wollen", so der "Weser-Kurier".

Trotz der Gefahrenwarnung der Bremer Polizei soll das Bundesliga-Nordduell zwischen Werder Bremen und dem VfL Wolfsburg am Sonntag (17.30 Uhr) wie geplant stattfinden. "Derzeit ist nicht an eine Absage gedacht", sagte Werder-Geschäftsführer Thomas Eichin. Der Verein hält nach eigenen Angaben Kontakt zum Einsatzlagezentrum der Polizei. Von dort gab es bisher keine Hinweise oder Aufforderungen, die Partie abzusagen. Auch das Basketball-Spiel zwischen den Eisbären Bremerhaven und den EWE Baskets Oldenburg am Abend (18.30 Uhr) kann wie vorgesehen stattfinden.

Bislang hatten die Behörden in Deutschland in der Regel von einer bloß abstrakten Terrorgefahr in Deutschland gesprochen. Allerdings war in Braunschweig Mitte Februar der traditionelle Karnevalszug ebenfalls wegen Hinweisen auf einen möglichen Anschlag von Islamisten kurzfristig abgesagt worden. Zuvor hatte es unter anderem in Paris und Kopenhagen blutige Anschläge von Islamisten mit mehreren Todesopfern gegeben.

Quelle: ntv.de, sba/dpa

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