Politik

In internationalen Gewässern Israel entert Aktivisten-Schiff

Immer wieder versuchen Aktivisten, die Seeblockade zu durchbrechen - hier im Mai 2014.

Immer wieder versuchen Aktivisten, die Seeblockade zu durchbrechen - hier im Mai 2014.

(Foto: REUTERS)

Pro-Palästinensische Aktivisten machen sich mit Schiffen auf den Weg nach Gaza, um die Seeblockade zu durchbrechen. Doch die israelische Marine fängt eines der Boote noch in internationalen Gewässern ab - sein Ziel wird es nicht erreichen.

Die israelische Marine hat ein pro-palästinensisches Solidaritätsschiff auf dem Weg nach Gaza in internationalen Gewässern abgefangen. Israelische Marinesoldaten seien ohne Anwendung von Gewalt an Bord der "Marianne" gegangen, um es in den israelischen Hafen von Aschdod zu eskortieren, teilte die israelische Armee mit. Die Aktivisten teilten mit, an Bord sei niemandem etwas passiert.

"Gemäß internationalem Recht hat die israelische Marine den Frachter mehrfach aufgefordert, seinen Kurs zu ändern", hieß es in der Mitteilung. Da die Besatzung dies abgelehnt habe, seien Marinesoldaten in internationalen Gewässern an Bord des Schiffes gegangen, um es von einer Verletzung der Seeblockade des Gazastreifens abzuhalten

"Größtes Freiluftgefängnis der Welt"

Das Schiff ist Teil der sogenannten Freiheitsflotte III - ein Konvoi mehrerer Schiffe mit propalästinensischen Aktivisten an Bord. In einer Erklärung der Aktivisten hieß es, Ziel der Flotte sei es, "auf die Verletzung der Rechte von 1,8 Millionen Palästinensern im größten Freiluftgefängnis der Welt aufmerksam zu machen".

Nach Angaben der Plattform französischer Nichtregierungsorganisationen für Palästina sollen auf den Schiffen insgesamt 70 Aktivisten sein. Zu ihnen zählen der arabisch-israelische Parlamentsabgeordnete Basel Ghattas, der tunesische Ex-Präsident Moncef Marzouki sowie mindestens ein europäischer Abgeordneter.

Der von der radikalislamischen Hamas kontrollierte Gazastreifen wird nach Entführungen israelischer Soldaten und Raketenangriffen auf Israel seit über acht Jahren von Israel und zuletzt auch Ägypten streng abgeriegelt. Schiffe dürfen die Küstengewässer weder ansteuern noch verlassen. Propalästinensische Aktivisten haben bereits mehrfach vergeblich versucht, die Seeblockade zu durchbrechen. Im Mai 2010 enterte ein israelisches Marinekommando das größte Boot einer aus sechs Schiffen bestehenden Hilfsflotte und tötete zehn türkische Aktivisten. Die Beziehungen zwischen Israel und der Türkei sind seither stark belastet.

Quelle: ntv.de, fma/dpa/AFP

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