Stiefel für den Dschihad Karlsruhe klagt mutmaßliche Terroristen an
25.06.2015, 16:35 UhrSie sollen Militärstiefel, Parkas und Hemden an eine syrische, islamistische Miliz geliefert haben. Die Bundesanwaltschaft klagt deshalb vier Männer wegen der Unterstützung einer terroristischen Vereinigung an.
Die Karlsruher Bundesanwaltschaft hat vier Männer wegen der Beschaffung von Militärkleidung für eine syrische Dschidadisten-Organisation angeklagt. Die Beschuldigten im Alter von 29 bis 49 Jahren sollen in unterschiedlicher Art und Weise dazu beitragen haben, Tausende Stiefel und Militärparkas sowie Dutzende Militärhemden im Gesamtwert von rund 130.000 Euro für die Bewegung Ahrar al-Sham zu kaufen und über die Türkei in das Bürgerkriegsland zu bringen.
Haupttäter soll demnach ein 32-jähriger libanesischer Staatsbürger sein, der die Ware 2013 im Auftrag eines Mittelsmanns der Gruppe erwarb und den Transport nach Syrien organisierte. Er und ein weiterer Angeklagter sollen zuvor außerdem Funkscanner und fünf gebrauchte Krankenwagen für Ahrar al-Sham besorgt haben. Der 32-Jährige war im Oktober 2014 festgenommen worden.
Zusammen mit seinen drei mutmaßlichen Komplizen soll der Mann sich nach dem Willen der Bundesanwaltschaft wegen der Unterstützung einer ausländischen terroristischen Vereinigung vor dem Staatsschutzsenat des Stuttgarter Oberlandesgerichts verantworten.
Ahrar al-Sham gehörte der Bundesanwaltschaft zufolge zumindest bis Mitte 2014 zu den größten und wichtigsten islamistischen Terrorgruppen im syrischen Bürgerkrieg, wurde dann aber durch einen Anschlag geschwächt, der nahezu ihre gesamte Führungsspitze tötete. Die Gruppe will das Regime des syrischen Machthabers Baschar al-Assad stürzen und einen Gottesstaat schaffen.
Quelle: ntv.de, mli/AFP