Untergrundaktivitäten in NRW Karlsruhe klagt mutmaßlichen PKK-Führer an
21.12.2015, 18:02 Uhr
Krudische Demo in Stuttgart. PKK-Führer Öcalan ist auch für viele Kurden in Deutschland ein Idol.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die als terroristische Organisation geltende kurdische Arbeiterpartei PKK ist auch in Deutschland aktiv, um Geld und Kämpfer zu rekrutieren. Einem festgenommen Anführer aus NRW will die Bundesanwaltschaft nun den Prozess machen.
Die Bundesanwaltschaft hat einen mutmaßlichen Führungskader der kurdischen Arbeiterpartei PKK angeklagt. Dem 50 Jahre alten Türken wird die Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung vorgeworfen. Die Anklage sei bereits am 3. Dezember beim Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts Düsseldorf erhoben worden, teilte die Behörde in Karlsruhe mit.
Der Mann war am 18. Juli festgenommen worden und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Er soll unter dem Decknamen "Kerim" als hauptamtlicher Kader ein Jahr lang den PKK-Sektor Mitte in Nordrhein-Westfalen geleitet haben. Zwischen Juni 2013 und Juni 2014 habe der Beschuldigte die nachgeordneten Gebietsleiter angeführt und deren Arbeit kontrolliert.
Außerdem habe er dafür gesorgt, dass Anweisungen der PKK-Europaführung umgesetzt wurden. Die PKK strebt nach Angaben der Bundesanwaltschaft einen staatenähnlichen Verbund der kurdischen Siedlungsgebiete in der Türkei, in Syrien, im Iran und Irak an und wendet dabei auch Gewalt an. Der PKK werden zahlreiche tödliche Anschläge zur Last gelegt. In Deutschland und anderen Ländern Westeuropas beschaffen PKK-Mitglieder nach Überzeugung der Bundesanwaltschaft vor allem Geld für die Organisation und werben Nachwuchs an.
Quelle: ntv.de, dpa