Erster Parteikongress in Nordkorea Kim brüstet sich mit Atomraketen
06.05.2016, 19:18 Uhr
Von den Sanktionen gegen Nordkorea zeigt sich Machthaber Kim auch auf dem Parteikongress unbeeindruckt. Stattdessen lobt er sein Atomprogramm. Den ersten Kongress seit 1980 bezeichnet er als "neuen Meilenstein". Nur – was genau bedeutet das?
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat bei einem Kongress der herrschenden Kommunistischen Partei das Atomprogramm seines Landes gerühmt. Mit dem Test einer Wasserstoffbombe im Januar habe Nordkorea der ganzen Welt "unseren unbeugsamen Geist und unsere unbegrenzte Kraft" demonstriert, sagte Kim am Freitag in der Hauptstadt Pjöngjang vor Tausenden Delegierten beim ersten Parteitag der Kommunisten seit 1980.
Die Leistung der nordkoreanischen Wissenschaftler und des Militärs lobte der 33-jährige Staatschef als "großartig" und "historisch". Pjöngjang hatte Anfang des Jahres verkündet, erstmals eine Wasserstoffbombe erfolgreich gezündet zu haben. Experten bezweifeln aber, dass es sich tatsächlich um eine solche Bombe handelte.
Das nordkoreanische Militär feuerte in diesem Jahr außerdem mehrere Raketen ab. Die Tests verstoßen gegen UN-Resolutionen. Der UN-Sicherheitsrat beschloss deshalb Anfang März die bislang schärfsten Sanktionen gegen das isolierte Land.
Dauer und Programm des Parteitags sind ungewiss
Die Dauer und das genaue Programm des siebten Parteitags der kommunistischen Partei wurden nicht bekannt gegeben. Die etwa 130 zugelassenen ausländischen Journalisten haben keinen Zugang zur Tagungshalle, an deren Eingang riesige Porträts von Kims Vorgängern - seinem Vaters und seinem Großvaters - prangten. Mit Spannung wurde erwartet, ob es personelle Veränderungen in der nordkoreanischen Führung geben wird.
Der Parteikongress sei ein "neuer Meilenstein", sagte Kim. Bei dem Treffen werde der künftige Kurs für "unseren revolutionären Marsch" vorgegeben. Beobachter rechnen damit, dass die Delegierten Kims Führungsrolle zementieren und seine "Byungjin"-Politik absegnen, die das Streben nach weiteren Atomwaffen mit wirtschaftlichen Maßnahmen kombiniert. Kim hatte die Macht Ende 2011 von seinem Vater übernommen.
Quelle: ntv.de, kpi/AFP