Nordkorea adressiert Obama Kim fordert "einen Sieg nach dem anderen"
27.04.2014, 16:44 Uhr
Die US-Soldaten in Seoul empfingen ihren Präsidenten mit Begeisterung.
(Foto: AP)
Barack Obama besucht Südkorea. Der Norden nutzt dies für eine ganze Reihe propagandistischer Meldungen. Nach einem Asyl-suchenden US-Bürger berichten Staatsmedien nun von markigen Worten von Diktator Kim Jong Un.
Nordkoreas Propagandamaschinerie läuft während des Besuchs von US-Präsident Barack Obama in der Region auf Hochtouren. Machthaber Kim Jong Un habe die Armee des Landes aufgefordert, sich weiterzuentwickeln, um jede Konfrontation mit den USA gewinnen zu können, berichteten nordkoreanische Staatsmedien. Die Volksarmee müsse die Tradition fortsetzen, eine Armee der Partei zu sein und "einen Sieg nach dem anderen in der Konfrontation mit den USA zu erringen".

Auch Nordkoreas Diktator Kim ist sich der Begeisterung seiner Truppen bewusst, vor allem der Soldatinnen.
(Foto: REUTERS)
Obama hatte am Samstag seinen Besuch in Südkorea beendet. Vor seiner Weiterreise nach Malaysia unterstrich er vor US-Soldaten in Seoul die Entschlossenheit der USA, Südkorea gegen Bedrohungen Nordkoreas zu verteidigen. "Wir werden nicht zögern, unsere militärische Stärke einzusetzen, um unsere Verbündeten oder unseren Lebensstil zu verteidigen", sagte Obama. Erneut warnte er Pjöngjang vor einer Fortführung seines Atomwaffenprogramms. Nach Einschätzung Südkoreas könnte Nordkorea jederzeit einen vierten Atomtest unternehmen. Kim hatte dies bereits angedroht.
Die Grenze zwischen dem Norden und dem Süden Koreas bezeichnete der US-Präsident als Trennungslinie zwischen "zwei Welten, zwischen einer offenen und einer geschlossenen Gesellschaft, einer wachsenden Demokratie und einem Schurkenstaat". Die nordkoreanischen Staatsmedien berichteten daraufhin über eine Rede Kims während eines Treffens der zentralen Militärkommission. Wann das Treffen stattfand, war unklar.
US-Bürger hat "sich heiser geschrien"
Für Aufsehen sorgte ebenfalls ein Bericht aus Nordkorea, wonach ein US-Tourist angeblich Zuflucht in dem Land suchen wollte. Der 24-Jährige, dessen Name mit "Miller Matthew Todd" angegeben wurde, sei wegen "unbedachten Verhaltens" festgenommen worden, berichteten die staatlichen Medien. Sein Touristenvisum habe er bei der Einreise "in Stücke gerissen und sich heiser geschrien, er würde Asyl beantragen".
Der Amerikaner gab den Berichten zufolge an, dass er die Volksrepublik als Zufluchtsort gewählt habe. Sein Verhalten sei jedoch ein grober Verstoß gegen die Gesetze des Landes. Das US-Außenministerium kenne die Berichte, sagte die Sprecherin Jen Psaki in Washington. Es lägen aber zunächst keine zusätzlichen Informationen vor.
Die US-Regierung bemüht sich bereits seit längerem um die Freilassung eines amerikanischen Missionars aus nordkoreanischer Haft. Im vergangenen Jahr hatte ein Gericht in Nordkorea den 45 Jahre alten Kenneth Bae wegen angeblicher Umsturzversuche zu 15 Jahren Zwangsarbeit verurteilt.
Quelle: ntv.de, mli/dpa