Politik

Angst vor Blutbad durch den IS Kobane ruft um Hilfe

17 Granaten sollen am Montag in Kobane eingeschlagen sein.

17 Granaten sollen am Montag in Kobane eingeschlagen sein.

(Foto: dpa)

Die Dschihadisten des Islamischen Staates nähern sich der kurdischen Stadt Kobane. Wer noch nicht geflohen ist, bangt um sein Leben. Bewohner fordern Waffen und Luftschläge - ansonsten befürchten sie das Schlimmste.

Die Menschen in Kobane bangen um ihr Leben. Sollte die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) die kurdische Stadt im Norden Syriens erobern,  befürchten sie ein Blutbad. Die Zahl der Luftangriffe in der Region sei zu gering und die Luftschläge seien zu weit weg von der Front, beklagen Augenzeugen, wie CNN in der Nacht berichtete. "Wir brauchen Hilfe. Wir brauchen Waffen. Wir brauchen effektivere Luftschläge", sagte Idriss Nassan aus Kobane. Wenn es so bleibt, "werden wir ein Massaker sehen".

Er könne sich nicht vorstellen, was geschehen werde, wenn die Terrormiliz in Kobane einmarschiert. Augenzeugen berichteten, die Türkei habe ihre Militärpräsenz an der Grenze verstärkt und Panzer auffahren lassen. Die Extremisten seien nur noch vier bis sieben Kilometer von dem Ort entfernt, sagte der Präsident der selbst ernannten Regionalregierung von Kobane, Anwar Muslim. Bei CNN ist von drei Kilometern die Rede.

Die Extremisten griffen Kobane (Arabisch: Ain al-Arab) aus allen Richtungen an, sagte Anwar Muslim am Telefon. Sie beschössen die Stadt mit schwerer Artillerie. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete, mindestens drei Menschen seien dabei ums Leben gekommen und weitere verletzt worden. Die Terrormiliz habe am Montag mehrere Granaten auf das Zentrum von Kobane abgefeuert.

IS beherrscht riesige Gebiete

Die Dschihadisten versuchen seit Tagen, Kobane einzunehmen. Vor mehr als einer Woche hatten sie Dutzende Dörfer im Umland unter ihre Kontrolle gebracht und eine Massenflucht Richtung Türkei ausgelöst. Die Orte liegen an der türkischen Grenze in einer Enklave, die von den kurdischen Volksschutzeinheiten beherrscht wird. Die Terrormiliz kontrolliert im Norden und Osten Syriens bereits rund ein Drittel der Fläche des Landes. Auch im Irak beherrscht sie riesige Gebiete.

Die USA und ihre arabischen Verbündeten bombardierten unter anderem eine große Gasanlage in der Nähe der ostsyrischen Stadt Dair as-Saur. Bisher flogen die USA mindestens 229 Luftangriffe im Irak und 59 in Syrien, berichtete CNN. Fünf arabische Staaten unterstützen die USA dabei. Ziel der USA ist es, den IS in beiden Ländern zu zerstören. Sie wollen dazu auch gemäßigte syrische Rebellen ausrüsten und ausbilden.

Quelle: ntv.de, vpe/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen