Aktion zur Pegida-Demo Kölner Katholiken bekommen viel Lob
02.01.2015, 08:58 Uhr
Bei dem Anblick des Stadtpanoramas mit Rhein, Kirche Groß St. Martin und dem Dom geht dem Kölner das Herz auf - weniger ergriffen sind viele davon, dass Pegida-Demonstranten durch die Stadt ziehen wollen.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Bei einer Pegida-Demo in Köln soll die Beleuchtung des Doms abgeschaltet werden - auf diese Weise will die katholische Kirche ihre Ablehnung der Islam-Gegner zeigen. Dafür gibt es jede Menge Lob.
Die Ankündigung des Kölner Domkapitels, bei einer Demonstration der Pegida-Bewegung die Dom-Beleuchtung abzuschalten, findet Zustimmung in der Politik. Die Kundgebung der Islam-Gegner ist für kommenden Montag angekündigt. Der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Rolf Mützenich, bezeichnete die Verdunkelungs-Aktion im "Kölner Stadt-Anzeiger" als "sehr beachtenswertes und auch richtiges Signal".
Der CDU-Kandidat der vergangenen Landtagswahlen, Norbert Röttgen, erklärte: "Ich bin als Katholik und Politiker froh über dieses klare Zeichen der Abgrenzung in meiner Kirche." Stimmungsmache gegen Mitmenschen, zumal gegen solche in Not, sei unchristlich. FDP-Parteichef Christian Lindner wertete das Auftreten der Pegida-Demonstranten als "Angriff auf die Liberalität unseres Landes".
Kölns Dompropst Norbert Feldhoff hat angekündigt, am 5. Januar für die Dauer der geplanten Demonstration zwischen 18.30 und 21 Uhr die Außenbeleuchtung des Domes abzuschalten. Vorbild sei die Semperoper in Dresden, deren Beleuchtung ebenfalls abgeschaltet worden sei. Vor Weihnachten hatte sich auch die evangelische Kirche klar von den Islam-Gegnern distanziert und deren Parolen als unvereinbar mit christlichen Werten erklärt.
Die Pegida-Bewegung (Abkürzung für: "Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes") organisiert seit Wochen Demonstrationen gegen angebliche Überfremdung. In Dresden, wo die Bewegung entstand, waren es zuletzt etwa 17.500 Teilnehmer. Bundesweit wächst auf der Straße der Widerstand von Gegendemonstranten.
Quelle: ntv.de, vpe/dpa