Politik

Zusatzbeiträge steigen 2016 Krankenkassen machen Millionen-Defizit

Ab 2016 müssen gesetzlich Versicherte tiefer in die Tasche greifen.

Ab 2016 müssen gesetzlich Versicherte tiefer in die Tasche greifen.

(Foto: imago/Christian Ohde)

Gesetzliche Krankenkassen erhöhen ihre Ausgaben für Versicherte und Ärzte. Die Reserve von 15 Milliarden ist zwar noch lange nicht verbraucht, aber sie soll auch möglichst nicht weiter angetastet werden. Stattdessen steigen die Beiträge ab 2016.

Die gesetzlichen Krankenkassen haben in den ersten drei Quartalen des Jahres ein Defizit von 395 Millionen Euro eingefahren. Während die Ausgaben stiegen, senkten viele Kassen die von den Versicherten erhobenen Zusatzbeiträge. Weiterhin verfügen die Kassen jedoch über hohe Finanzreserven. Rund 15,3 Milliarden haben sie auf der hohen Kante, wie das Bundesgesundheitsministerium mitteilte.

Die Ausgaben der Kassen stiegen insgesamt um 3,7 Prozent je Versicherten. Für die Ärzte gaben die Kassen 4 Prozent je Versicherten mehr aus, für Arzneimittel 4,4 Prozent, für Klinikbehandlungen 3,1 und für das Krankengeld 5 Prozent mehr.

Kassen erhöhen die Beiträge

Viele Krankenkassen beteiligten ihre Versicherten an ihren hohen Reserven, indem sie die Beiträge senkten. Der alleine von den Versicherten zu tragende Zusatzbeitrag liege derzeit im Durchschnitt bei 0,83 Prozent, teilte das Gesundheitsministerium mit. Vergangenes Jahr betrug er noch 0,9 Prozent. Ohne diese Beitragssenkung hätten die 123 gesetzlichen Kassen sogar einen Überschuss von 200 Millionen Euro eingefahren.

Doch schon jetzt steht fest, dass sich die Krankenkassen das Geld im kommenden Jahr "wieder holen" werden. So kündigte etwa die Techniker-Krankenkasse bereits eine Beitragserhöhung in 2016 an. "Auch wir werden unseren Zusatzbeitrag anheben müssen, weil wir seriös finanziert bleiben und nicht unsere Rücklagen antasten wollen", sagte TK-Chef Jens Baas der Düsseldorfer "Rheinischen Post". Voraussichtlich steige der Zusatzbeitrag auf 1,1 Prozent - der Gesamtbeitrag von 15,5 auf 15,7 Prozent.

Quelle: ntv.de, vko/dpa

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