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"Held der Befreiung" Letzter französischer D-Day-Veteran ist tot

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Im vergangenen Monat nahm Gautier noch an den D-Day-Feierlichkeiten in der Normandie teil.

Im vergangenen Monat nahm Gautier noch an den D-Day-Feierlichkeiten in der Normandie teil.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Im Juni 1944 starten die Alliierten mit der Landung in der Normandie die Befreiung Westeuropas. Mit dabei ist auch der französische Kommandosoldat Léon Gautier. Nun ist Frankreichs letzter Veteran des D-Days gestorben.

Der letzte Franzose, der an der Landung der Alliierten in der Normandie im Zweiten Weltkrieg beteiligt war, ist im Alter von 100 Jahren gestorben. Das gab die Gedenkstätte in Caen bekannt. Léon Gautier war noch im Juni zum 79. Jahrestag des sogenannten D-Days mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron zusammengetroffen. Er zählte zu den 177 Soldaten des französischen Kommandos Kieffer, die gemeinsam mit britischen Soldaten am 6. Juni 1944 in der Normandie landeten. Auf Twitter bezeichnete Marcon Gautier als "Held der Befreiung". Frankreich werde ihn nicht vergessen.

Léon Gautier wurde 1922 geboren.

Léon Gautier wurde 1922 geboren.

(Foto: picture alliance/dpa/AFP)

Gautier wurde 1922 in Rennes geboren und absolvierte eine Ausbildung als Karosseriebauer. Im Alter von 17 trat er in die französische Marine ein und diente unter anderem auf dem Schlachtschiff Courbet. 1943 schloss er sich als Freiwilliger dem Kommando Kieffer an, welches in Großbritannien für amphibische Militäroperationen trainiert wurde.

Zuletzt lebte Gautier in der Nähe der Landungsstrände in Ouistreham. Dort hatte er sich im Alter mit einem deutschen Veteranen angefreundet, der als Fallschirmjäger an den Kämpfen beteiligt gewesen war. Beide Männer hatten gemeinsam an der Feier zum 70. Jahrestag der Landung der Alliierten teilgenommen. "Die Deutschen sind Hitler wie die Schafe gefolgt, das kann uns genauso gut passieren", hatte Gautier einmal in einem Interview gesagt. "Wir dürfen den Frieden nicht wieder verlieren", betonte er immer wieder.

Die Landung der alliierten Streitkräfte in der Normandie markierte am 6. Juni 1944, dem sogenannten D-Day, den Anfang der Befreiung Westeuropas vom Nationalsozialismus. Für die größte Landung der Kriegsgeschichte standen aufseiten der Alliierten etwa 150.000 Soldaten in 3100 Landungsbooten bereit. Aus der Luft wurde das Vorrücken der alliierten Truppen von 7500 Flugzeugen vorbereitet und unterstützt. Bis zur Eroberung von Paris im August 1944 sollen etwa 200.000 Deutsche und 70.000 Verbündete getötet worden sein. In der von den Kämpfen verwüsteten Normandie starben bis zu 20.000 Zivilisten.

Quelle: ntv.de, jpe/AFP/dpa

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