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RTL/ntv-Trendbarometer Linke seit Wagenknecht-Abgang so schwach wie nie

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Zunächst konnte sich die Linke bei vier Prozent Zustimmung halten, auch nachdem Sahra Wagenknecht ausgetreten war. Nun, nachdem es die Fraktion nicht mehr gibt, rutscht sie nach unten.

Zunächst konnte sich die Linke bei vier Prozent Zustimmung halten, auch nachdem Sahra Wagenknecht ausgetreten war. Nun, nachdem es die Fraktion nicht mehr gibt, rutscht sie nach unten.

(Foto: IMAGO/Emmanuele Contini)

Vergangene Woche löst sich die Linken-Fraktion im Bundestag auf, im Trendbarometer bekommt sie das nun zu spüren: Nur noch drei Prozent der Deutschen würde die Linke ohne Wagenknecht wählen. Die SPD verbessert sich leicht, doch der Ampel-Zuspruch bleibt schwach.

Als Sahra Wagenknecht und neun weitere Bundestagsabgeordnete die Linke verlassen, schafft es die Partei ihren, ihren Zustimmungswert im Trendbarometer bei vier Prozent zu halten. Doch damit ist der Existenzkampf der Partei noch nicht vorbei: Vergangenen Dienstag beschließt die Linksfraktion im Bundestag ihre Auflösung und dieser symbolstarke Akt hat die Partei offenbar Zuspruch gekostet. Sie fällt auf 3 Prozent Zustimmung. Der anvisierte Neustart auf dem Bundesparteitag der Linken am Wochenende spiegelt sich in der Umfrage dagegen nicht.

Die Regierungspartei SPD kann im aktuellen Trendbarometer einen Prozentpunkt gutmachen, die Werte der anderen Parteien bleiben unverändert. Die Union ist somit weiterhin stärkste Kraft vor der AfD, die drei Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP wären aktuell mit zusammen 34 Prozent weiter klar von einer regierungsfähigen Mehrheit entfernt.

Würde der Bundestag in dieser Woche gewählt, könnten die Parteien mit folgendem Ergebnis rechnen: CDU/CSU 30 Prozent (Bundestagswahl im September 2021: 24,1 Prozent), AfD 21 Prozent (10,3 Prozent), SPD 15 Prozent (25,7 Prozent), Grüne 14 Prozent (14,8 Prozent), FDP 5 Prozent (11,5 Prozent), Linke 3 Prozent (4,9 Prozent), Freie Wähler 3 Prozent (2,4 Prozent). Für sonstige Parteien würden sich 9 Prozent der Wählerinnen und Wähler entscheiden. Der Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen liegt mit 26 Prozent über dem Anteil der Nichtwähler bei der letzten Bundestagswahl (23,4 Prozent).

Im Themenradar steht weiterhin der Nahost-Konflikt auf dem ersten Platz, allerdings gehört der Krieg zwischen Hamas-Terroristen und Israel nur noch für 62 Prozent der Deutschen zu den aktuell wichtigsten Themen. Ende Oktober waren es noch 68 Prozent gewesen.

Stärker in den Fokus der Menschen rückt indes der Zustand ihrer Regierung: In der Woche nach dem Paukenschlag-Urteil des Bundesverfassungsgerichts, das den Klimatransformationsfonds als zentrale Finanzierungsquelle für Klimaschutzmaßnahmen kippte, halten 24 Prozent der Bevölkerung die Politik der Bundesregierung für sehr relevant. Vor vier Wochen lag dieser Wert noch bei 17 Prozent und hat sich damit am stärksten verändert.

Der Krieg in der Ukraine wird von 36 Prozent der Deutschen als wichtiges Thema erachtet. Dieser Wert bleibt damit unverändert auf Platz 2 im Ranking. Die ökonomische Lage halten 22 Prozent für sehr wichtig, das Interesse am Thema Zuwanderung lässt mit 16 Prozent im Vergleich mit der Vorwoche wieder etwas nach. Auch Klima/Umwelt büßt Interesse ein, im Vergleich zum Vormonat einen Prozentpunkt, der Wert liegt nun bei acht Prozent.

Bei den Kanzlerpräferenzen verliert CDU-Chef Friedrich Merz leicht an Unterstützung , während der grüne Wirtschaftsminister Robert Habeck seinen nach der vielbeachteten Nahost-Rede gestiegenen Zustimmungswert halten kann. In einer Konstellation aus Amtsinhaber Olaf Scholz von der SPD, Merz und Habeck würden sich wie in der Vorwoche 19 Prozent für Scholz entscheiden. Merz verliert einen Punkt und kommt auf 21 Prozent. Habeck erreicht 18 Prozent.

Träte für die Grünen nicht Habeck, sondern Außenministerin Annalena Baerbock an, entfielen auf Scholz 19 Prozent - drei Punkte weniger als Ende Oktober. In dieser Konstellation würden sich 21 Prozent für Merz entscheiden, zwei Prozentpunkte weniger als Ende Oktober. Baerbock würde zum Vergleichswert einen Prozentpunkt einbüßen und käme auf 16 Prozent.

Im aktuellen Trendbarometer wird die Union als kompetenter wahrgenommen als in den vergangenen Wochen. Von 14 Prozent Ende Oktober konnte sich die stärkste Oppositionspartei in der Frage, wer die Probleme in Deutschland am besten lösen könne, auf 16 Prozent verbessern. Die SPD liegt bei acht Prozent gleichauf mit der AfD und steht damit besser da als die Grünen, denen nur sieben Prozent die Fähigkeit zutrauen, die Probleme in Deutschland am besten zu lösen. Die FDP liegt in der Frage politischer Kompetenz in dieser Woche auf dem Tiefstwert von einem Prozent. Konstante 58 Prozent der Deutschen trauen keiner Partei zu, mit den Problemen in Deutschland fertig zu werden.

Die Daten zum RTL/ntv-Trendbarometer wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL Deutschland zwischen dem 14. und dem 20. November erhoben. Datenbasis: 2501 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: plus/minus 2,5 Prozentpunkte.

Weitere Informationen zu Forsa hier.
Forsa-Umfragen im Auftrag von RTL Deutschland.

Quelle: ntv.de, fni

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