Sieger will auf Norden zugehen Linker gewinnt Präsidentenwahl in Südkorea
09.05.2017, 13:56 Uhr
Moons Politik dürfte auch das Verhältnis zum Verbündeten USA ändern.
(Foto: imago/Xinhua)
Nach dem Korruptionsskandal um Ex-Präsidentin Park Geun Hye haben die Südkoreaner ein neues Staatsoberhaupt gewählt. Ersten Ergebnissen zufolge entscheiden sie sich auch für einen Kurswechsel gegenüber dem kommunistischen Norden.
Bei der Präsidentenwahl in Südkorea hat der linksgerichtete Kandidat Moon Jae In Prognosen zufolge mit deutlichem Vorsprung gewonnen. Den nach Schließung der Wahllokale von drei Fernsehsendern veröffentlichten Zahlen zufolge kam der Kandidat der Demokratischen Partei auf 41,4 Prozent und lag damit weit vor seinen Konkurrenten.
Der Konservative Hong Joon Pyo von der Regierungspartei der von ihrem Amt enthobenen Staatschefin Park Geun Hye kam demnach auf 23,3 Prozent der Wählerstimmen, der Mitte-Politiker Ahn Cheol Soo auf 21,8 Prozent.
Die Neuwahlen in Südkorea waren notwendig geworden, nachdem Staatschefin Park wegen eines Korruptionsskandals ihres Amtes enthoben worden war. Beobachter hatten wegen der Affäre mit einer Abstrafung der konservativen Regierungspartei bei der Wahl gerechnet.
Der Wahlsieg Moons könnte nun eine Kursänderung Seouls sowohl gegenüber Nordkorea als auch den USA zur Folge haben. Moon befürwortet einen Dialog mit Pjöngjang und will eine größere Unabhängigkeit von den USA, die mit zehntausenden in Südkorea stationierten Soldaten zu den engsten Verbündeten des Landes zählen. Kritiker werfen Moon einen zu zurückhaltenden Kurs gegenüber Pjöngjang vor.
Quelle: ntv.de, mob/AFP