"Viele wollen Geld verdienen" Mehr Asylbewerber dürfen arbeiten
25.05.2016, 06:27 Uhr
Geflüchtete in den Arbeitsmarkt integrieren: Die Arbeitsagentur übernimmt beispielsweise Fahrtkosten, Sprach- und Fachkurse.
(Foto: dpa)
Immer mehr Flüchtlinge, die nach Deutschland gekommen sind, wollen arbeiten: Die Zahl der Anträge auf Arbeitserlaubnis hat sich mehr als verdoppelt. Und auch die Zahl der stattgegebenen Anträge ist stark gewachsen.
In Deutschland erhalten mehr Asylbewerber eine Arbeitserlaubnis. Die Zahl der erteilten Genehmigungen hat sich binnen Jahresfrist fast verdreifacht. Wie die "Thüringer Allgemeine" berichtet, wurden bei den Arbeitsagenturen zwischen Januar und April 2016 knapp 27.000 Anträge auf eine Arbeitsmarktzulassung gestellt, im Vorjahreszeitraum waren es noch 11.200. Dies entspricht einer Steigerung um 140 Prozent.
Drei Viertel der Anträge (75,5 Prozent), insgesamt etwa 20.300, wurde stattgegeben, so dass die Betroffenen noch während des laufenden Asylverfahrens eine Stelle annehmen konnten. Im Vorjahreszeitraum wurden lediglich 7700 dieser Arbeitsmarktzulassungen erteilt.
Die meisten Anträge auf eine Arbeitsmarktzulassung von Asylbewerbern und geduldeten Ausländern wurden dem Bericht zufolge in Bayern (6081), Baden-Württemberg (5548) und Nordrhein-Westfalen (5042) gestellt. Den größten Zuwachs an Asylbewerbern, die mit einer konkreten Stelle in Aussicht die Arbeitsgenehmigung beantragt hatten, verzeichneten die Arbeitsbehörden in Berlin und Brandenburg.
Die Daten wurden der Zeitung von der Bundesagentur für Arbeit (BA) auf Anfrage übermittelt. Eine BA-Sprecherin sagte der Zeitung, die Menschen, die nach Deutschland kommen, seien mehrheitlich jung und gut motiviert. "Unsere Erfahrung zeigt, dass viele von ihnen rasch Geld verdienen möchten, weil sie zum Beispiel die Familie in der Heimat unterstützen oder die Kosten der Flucht begleichen wollen." Grundsätzlich gelte Arbeit als der beste Weg zur Integration.
Quelle: ntv.de, bdk/dpa/AFP