Kramp-Karrenbauer im Wahlkampf "Merkel ist nicht unersetzlich"
08.05.2016, 09:55 Uhr
Kramp-Karrenbauer (li.) wurde schon nachgesagt, sie wolle Merkel beerben.
(Foto: picture alliance / dpa)
Annegret Kramp-Karrenbauer steht in der Flüchtlingskrise weiter hinter Angela Merkel und hofft, dass die Kanzlerin auch nach 2017 weitermacht. Allerdings kann sie sich auch einen Plan B vorstellen.
Die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer hält Bundeskanzlerin Angela Merkel nicht für "unersetzlich". Der "Bild am Sonntag" sagte die CDU-Politikerin, sie sei überzeugt, dass Merkel bei der Bundestagswahl 2017 noch einmal antreten werde. Doch auch ohne Merkel befürchtet sie kein Machtvakuum: "Es gab Zeiten, da konnte sich niemand vorstellen, dass es nach Helmut Kohl noch eine CDU gibt. Ich bin da sehr zurückhaltend. Niemand ist unersetzlich auf dieser Welt. Auch nicht in der CDU und auch nicht Angela Merkel. Das weiß niemand besser als sie selbst." Sie werde jedenfalls alles dafür tun, dass Merkel im Amt bleibt.
Kramp-Karrenbauer forderte eine direkte Auseinandersetzung mit den inhaltlichen Positionen der rechtspopulistischen AfD. Sie widersprach der Aussage, Parteichefin und Kanzlerin Merkel plane mit der CDU eine Kurskorrektur. In der Flüchtlingskrise erlebe sie die Kanzlerin "so wie immer: klar in der Analyse und getragen von ihren Grundüberzeugungen".
Sie warnte vor Missverständnissen in der Einschätzung der AfD. Wer glaube, die AfD sei die frühere CDU von Helmut Kohl, "der sollte sich einmal das außenpolitische Programm der AfD ansehen. Das geht gegen die Nato, gegen die USA, gegen Europa, gegen den Euro und die Freizügigkeit. Das hat gar nichts mit Helmut Kohl zu tun."
Jeglicher Kooperation mit der Partei erteilte sie eine Absage. "Die AfD hat in Teilen eine Tendenz zum rechten extremen Rand. Sie vertritt in vielen Zukunftsfragen Positionen, die unserem Land auf lange Sicht schaden", sagte Kramp-Karrenbauer. "Das schließt eine Zusammenarbeit aus." Im Saarland finden im März 2017 Landtagswahlen statt.
Quelle: ntv.de, sba