Engere Zusammenarbeit in EU Merkel will eine bessere Pandemie-Vorsorge
10.06.2020, 14:29 Uhr
Schutzkleidung musste aus China eingeflogen werden, weil sie in der EU nicht ausreichend vorrätig war.
(Foto: picture alliance/dpa)
Die EU-Staaten wollen aus der aktuellen Krise lernen und für mögliche künftige Pandemien besser vorsorgen. Einige Staats- und Regierungschefs einigen sich auf eine engere Zusammenarbeit und machen Kommissionschefin von der Leyen Vorschläge.
Als Lehre aus der Corona-Krise haben Bundeskanzlerin Angela Merkel und mehrere ihrer EU-Kollegen eine engere Zusammenarbeit der Europäischen Union zur Abwehr künftiger Pandemien gefordert. Sie schickten ein fünfseitiges Papier mit Vorschlägen an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Unterschrieben haben neben Merkel die Staats- und Regierungschefs von Belgien, Dänemark, Spanien, Frankreich und Polen.
Vorgeschlagen wird unter anderem eine bessere Erfassung vergleichbarer Gesundheitsdaten, eine gezieltere Forschung und Entwicklung von Impfstoffen, eine gemeinsame Beschaffung und Vorratshaltung von Schutzkleidung und Arzneien sowie die Stärkung einer eigenen Produktion wichtiger Güter in Europa, wie aus Brief und Papier hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen. Vor allem zu Beginn der Corona-Pandemie war in der EU Schutzkleidung knapp geworden, Deutschland und andere EU-Staaten hatten mit Exportbeschränkungen für großen Ärger gesorgt.
Auch wurden Arzneimittelengpässe durch die Krise verschärft, weil viele Wirkstoffe aus Asien kommen. Die in den EU-Staaten erfassten Gesundheitsdaten waren kaum vergleichbar. Die EU-Kommission hat allerdings bereits mit einer Reihe von Initiativen reagiert, darunter die gemeinsame Beschaffung und Vorratshaltung von Schutzkleidung. Im Vorschlag der Kommission für ein Wiederaufbauprogramm sind Milliardenbeträge für eine bessere gemeinsame Gesundheitsvorsorge eingeplant.
Quelle: ntv.de, sgu/dpa