Stern-RTL-Wahltrend Merkels Beliebtheit hat einen kleinen Knick
22.10.2014, 12:23 UhrDer Weltmeisterbonus der Kanzlerin ist aufgebraucht. In der Forsa-Umfrage muss sie ein paar Federn lassen. Die FDP kann fast keine Federn mehr lassen. Und die Regierung legt in der Gunst der Wähler etwas zu.
Wie gut ging es doch Bundeskanzlerin Angela Merkel, der bekennenden Fußballfreundin, zur Fußballweltmeisterschaft: Da konnte sie einen Besuch bei Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff mit der schon obligatorischen Stippvisite in der Umkleide der Nationalelf verbinden. Und sich mit halbnackten grinsenden Nationalspielern in der Kabine fotografieren lassen.

Fußball-WM 2014: nach dem Auftaktsieg gegen Portugal besucht Kanzlerin Merkel die Nationalelf in der Kabine.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Bilder gingen um die Welt. Und die Kanzlerin war so beliebt wie nie zuvor. 63 Prozent der Wähler hätten sich bei der Kanzlerfrage im Juli für Merkel entschieden. Ein absoluter Spitzenwert. 18 Wochen und ein paar DFB-Patzer später ist Merkel im Herbsttief angekommen: "Nur noch" 57 Prozent würden sie wieder wählen, in den vergangenen vier Wochen ging es jeweils einen Zähler runter. Ihr Konkurrent und Vizekanzler Sigmar Gabriel kann davon aber nicht profitieren. Er hat sich nach der WM bei stabilen 14 Prozent eingependelt.
FDP und Grüne verlieren, Schwarz-Rot stabil
Und auch die Liberalen können längerfristig keinen Boden gut machen. Nachdem die FDP in der vergangenen Woche in der Gunst der Wähler einen Punkt hinzugewann, fällt sie diese Woche im Stern-RTL-Wahltrend wieder zurück - von drei auf klägliche zwei Prozentpunkte. Und auch die Grünen verlieren an Zustimmung: Wäre am Sonntag Wahl, würden sie nur neun Prozent Stimmen erhalten und damit gleichauf mit der Linken liegen. Den Vorsprung aus den vergangenen zwei Wochen haben die Grünen damit wieder verspielt. Die AfD steht konstant bei acht Prozent.
Schwarz-Rot kann in der Wählergunst dagegen zulegen: Union (41 Prozent) und SPD (24 Prozent) legen laut Forsa jeweils einen Prozentpunkt zu. Ein rot-rot-grünes Regierungsbündnis läge damit einen Punkt vor einer starken Union. Die Kanzlerpartei und die CSU leiden also nicht unter der schwächelnden Merkel - und für die Kanzlerin bleibt es ein Zustimmungsverlust auf hohem Niveau.
Quelle: ntv.de, fkl