Panne vor G20-Gipfel in Australien Merkels Daten gehen an Sportveranstalter
30.03.2015, 11:49 Uhr
Die persönlichen Daten dieser Herrschaften wurden an den falschen Adressaten weitergeleitet.
(Foto: REUTERS)
Im November sind in Brisbane über 30 Staats- und Regierungschefs zusammengekommen. Die Einwanderungsbehörde verschickt die Daten der Teilnehmer. Doch kommt die Mail nicht dort an, wo sie hätte ankommen sollen.
Die australische Einwanderungsbehörde hat versehentlich persönliche Daten von Teilnehmern des G-20-Gipfels per E-Mail an einen Fußballveranstalter verschickt. Das berichtet der "Guardian". 31 Staats- und Regierungschefs hatten an dem Treffen Mitte November in Brisbane teilgenommen, unter anderem Bundeskanzlerin Angela Merkel, US-Präsident Barack Obama, der russische Präsident Wladimir Putin, der britische Premierminister David Cameron und der chinesische Präsident Li Xinping.
Bei den versehentlich weitergeleiteten Informationen handele es sich demnach unter anderem um die Passnummern und Angaben zum Einreisevisum für Australien, schreibt der "Guardian" weiter. Die englische Zeitung konnte eigenen Angaben zufolge über ein Informationsfreiheitsgesetz Einsicht in diese E-Mail nehmen.
Automatische Vervollständigung nicht geprüft
Laut dem Bericht verschickte ein Beamter der Einwanderungsbehörde die Daten Anfang November versehentlich per E-Mail an ein Mitglied des Organisationskomitees für die Fußball-Asienmeisterschaft, die im Januar in Australien stattfand. Der Mitarbeiter hatte bei seinem Mailprogramm offenbar versäumt die automatische Vervollständigung in der Adresszeile zu überprüfen. Die Mail landete bei der falschen Person.
Die Einwanderungsbehörde bestätigte die Datenpanne zwar, wollte sich zunächst aber nicht zu Einzelheiten äußern. Die Daten seien vom Empfänger sofort wieder gelöscht und nicht weiterverbreitet worden, erklärte eine Sprecherin. Außerdem sei umgehend der australische Datenschutzbeauftragte informiert worden. Es sei allerdings nicht klar, ob die Spitzenpolitiker im Nachgang von den Behörden informiert worden seien. Das Einwanderungsministerium habe auf Anfrage des "Guardian" nicht reagiert.
Quelle: ntv.de, tno/AFP