Trump unterstützt Anwärter Mitt Romney kandidiert für US-Kongress
27.06.2018, 12:58 Uhr
Medienberichten zufolge setzte sich Mitt Romney mit 73 Prozent der Stimmen gegen seinen Konkurrenten durch.
(Foto: picture alliance / Tom Smart/EPA)
Trump nennt Romney nach dessen Niederlage bei der Präsidentenwahl 2012 einen der "dümmsten" Kandidaten der Republikaner. Doch diese Spitze ist längst vergessen. Bei seiner jetzigen Kandidatur kann Romney auf seine Unterstützung setzen.
Der frühere US-Präsidentschaftskandidat Mitt Romney kann bei den Kongresswahlen im November für einen Sitz im Senat kandidieren. Romney gewann am Dienstag die Vorwahl der Republikaner im Bundesstaat Utah. Medienberichten zufolge setzte er sich mit 73 Prozent der Stimmen gegen seinen Konkurrenten Mike Kennedy durch. "Es sieht so aus, als hätte unser Team die Vorwahl gewonnen", rief Romney seinen jubelnden Anhängern zu.
Der 71-jährige Romney will im Senat die Nachfolge von Orrin Hatch antreten, der den Mormonenstaat Utah seit 1977 in der Kongresskammer vertritt. Romney kann sich gute Chancen ausrechnen, den Senatssitz zu erobern: Er wird seit Jahrzehnten von den Republikanern besetzt. Romney genießt in Utah zudem große Popularität - auch weil er selbst Mormone ist.
In den US-Medien wird bereits darüber spekuliert, wie sich Romney als Senator gegenüber Präsident Donald Trump positionieren würde - als Gegenspieler oder als Verbündeter. Im Wahlkampf hatte der frühere Investmentbanker und Ex-Gouverneur des Bundesstaats Massachusetts Trump als "Hochstapler" und "Betrüger" kritisiert. Trump wiederrum beschimpfte Romney, der 2012 gegen Barack Obama unterlegen war, als einen der "dümmsten und schlimmsten" Präsidentschaftskandidaten der Republikaner.
Trump hat "Erwartungen übertroffen"
Nach Trumps Wahlsieg fuhr Romney seine Kritik dann deutlich zurück. Zwischenzeitlich wurde er sogar als möglicher Außenminister gehandelt. Später unterstützte Romney dann die Steuerreform des Präsidenten und erklärte, Trump habe in seinem ersten Jahr im Amt seine "Erwartungen übertroffen". Trump unterstützte seinerseits Romneys Senatskandidatur. Romney werde ein "großartiger Senator und ein würdiger Nachfolger von Orin Hatch" sein, schrieb Trump bei Twitter. Seine Bewerbung für den Senat dürfte auch die Spekulationen befeuern, dass sich Romney vom Kongress aus für eine mögliche neue Bewerbung um das Präsidentenamt in Stellung bringen könnte.
Bei den oppositionellen Demokraten musste unterdessen das Partei-Urgestein Joe Crowley eine Vorwahl-Niederlage gegen einen Politik-Neuling einstecken. Crowley, der seit Jahren für den Bundesstaat New York im Repräsentantenhaus sitzt und bis zur Nummer vier der Fraktion aufgestiegen ist, verlor die Vorwahl in seinem Wahlkreis gegen die 28-jährige Alexandria Ocasio-Cortez.
Die linksgerichtete Ocasio-Cortez stammt aus der Bronx und ist eine Anhängerin des früheren Präsidentschaftsanwärters Bernie Sanders. Medienberichten zufolge hat die Latino-Aktivistin bis vor kurzem noch als Kellnerin gearbeitet. Sie setzte sich mit 15 Punkten Vorsprung gegen den 56-jährigen Crowley durch, der zuletzt schon als Nachfolger der demokratischen Fraktionschefin Nancy Pelosi gehandelt worden war.
Bei den Kongresswahlen im November werden das gesamte Repräsentantenhaus und mehr ein Drittel des Senats neu gewählt. Die Demokraten hoffen, zumindest die Mehrheit im Repräsentantenhaus erobern zu können.
Quelle: ntv.de, lri/AFP