Besuch in Moskau Myanmars Diktator feiert Putin bei Kreml-Besuch als "König"
04.03.2025, 21:50 Uhr Artikel anhören
Hlaing bei seinem Treffen mit Putin.
(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
Seit einem Putsch herrscht in Myanmar das Militär. Nun reist der Machthaber des südostasiatischen Landes für Gespräche nach Moskau. Bei seiner Audienz mit Putin umschmeichelt der Diktator den Kremlchef mit einer besonderen Ehrenbezeichnung.
Der Machthaber der Militärdiktatur in Myanmar, Ming Aung Hlaing, hat bei einem Besuch im Kreml den russischen Präsidenten Wladimir Putin als König bezeichnet. "Soweit ich weiß, führen Sie Russland nicht nur fünf oder zehn Jahre, sondern schon ziemlich lange Zeit", daher könne man sagen, dass Putin nicht nur Führer, sondern "König" des Landes sei, sagte Hlaing laut offizieller russischer Übersetzung in dem Gespräch. Wie aus den Bildern des Staatsfernsehens zu erkennen ist, nickte Putin zu dieser Bemerkung.
Hlaing ist zu einem offiziellen Besuch in Moskau. Es ist bereits seine vierte Visite seit dem Militärputsch 2021 in Myanmar. Beim Treffen im Kreml schenkte er Putin ein Buch aus dem 19. Jahrhundert, in dem die Beziehungen der Monarchen Myanmars und Russlands beschrieben werden.
Putin wies zum Beginn der Gespräche auf den wachsenden bilateralen Handel und die enge Kooperation auf internationaler Bühne hin. Er dankte Myanmar dafür, Russland sechs Babyelefanten geschenkt zu haben. Hlaing dankte dem Kremlchef seinerseits für Unterstützung und unterstrich die Rückendeckung seiner Regierung für Russlands Angriffskrieg in der Ukraine.
Russland sucht Arbeitsmigranten
Zusammen mit China ist Russland einer der wichtigsten Unterstützer und Waffenlieferanten Myanmars. Kampfjets aus russischer Fertigung kommen zum Einsatz, um Gebiete zu bombardieren, die in Myanmar der Kontrolle ethnischer Minderheiten unterliegen, von denen viele mit den prodemokratischen Kräften verbündet sind. Im Gegenzug will Russland seinen zunehmenden Arbeitskräftemangel mit Hilfe von Migranten, unter anderem aus Myanmar, bekämpfen.
Russland verteidigt Myanmar in internationalen Foren und die regierenden Generäle Myanmars unterstützen im Allgemeinen die außenpolitische Agenda Moskaus. Die beiden Länder haben gemeinsame Militärmanöver abgehalten und einen Pakt zur Entwicklung von Atomenergie geschlossen.
Nay Phone Latt, ein Sprecher der oppositionellen Regierung der Nationalen Einheit, sagte, der Juntachef strebe verzweifelt nach internationaler Anerkennung und sei bereit, die Ressourcen des Landes dafür anzubieten. "Um seine Macht zu erhalten, wird er sich an Länder wenden, die ihn anerkennen und ihm in irgendeiner Form Hilfe leisten, und mit dem Land austauschen, was er will", schrieb der Myanmarer der Nachrichtenagentur AP.
Quelle: ntv.de, jpe/dpa/AP