Lkw-Anschlag in Jerusalem Netanjahu: Attentäter war wohl IS-Anhänger
08.01.2017, 16:35 Uhr
Benjamin Netanjahu am Ort des Anschlags.
(Foto: REUTERS)
In Jerusalem tötet ein Palästinenser mit einem Lastwagen vier Menschen. Ministerpräsident Netanjahu sagt, es gebe Hinweise, dass der Mann Anhänger der Terrormiliz IS gewesen sei. Er sieht Parallelen zu Anschlägen in Europa: "Erst Frankreich und Berlin, jetzt Jerusalem."
Der Lkw-Attentäter, der in Jerusalem vier israelische Soldaten getötet hat, war nach Angaben der israelischen Regierung ein Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat. "Wir kennen die Identität des Angreifers, und alles deutet darauf hin, dass er ein Anhänger des Islamischen Staats war", sagte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bei einem Besuch am Ort des Anschlags.
Der Attentäter war an einem Aussichtspunkt mit einem Lkw in eine Gruppe von Soldaten gerast, bevor er von Sicherheitskräften erschossen wurde. Dreizehn Menschen wurden bei dem Anschlag verletzt.
Netanjahu verurteilte das Attentat als "grausam und tragisch". Augenzeugen berichteten, der Palästinenser sei noch mehrmals vor- und zurückgefahren, um möglichst viele Opfer mit dem schweren Lastwagen zu erfassen. Videoaufnahmen zeigten Menschen, die panisch davonliefen.
Auch der UN-Nahostgesandte Nickolay Mladenov verurteilte den Anschlag. "Es ist verwerflich, dass einige solche Taten verherrlichen, die die Möglichkeit einer friedlichen Zukunft für Palästinenser und Israelis untergraben", sagte Mladenov nach Angaben seines Büros. "Es ist nichts Heldenhaftes an solchen Aktionen." Palästinenser im Gazastreifen hatten den Anschlag gefeiert und auf der Straße Süßigkeiten verteilt. Auch die radikal-islamische Palästinenserorganisation Hamas begrüßte die Attacke.
Nach israelischen Medienberichten war der Attentäter den Sicherheitskräften nicht bekannt. Israels Armee habe einen Belagerungsring um das Viertel Dschabel Mukaber im arabischen Ostteil Jerusalems gelegt, aus dem der Attentäter stamme, sagte Netanjahu.
Der Regierungschef sieht mögliche Parallelen zwischen dem Lkw-Anschlag und ähnlichen Attacken in Europa. "Wir wissen, dass es hier eine Serie von Anschlägen gibt, und es kann durchaus sein, dass eine Verbindung zwischen ihnen besteht - erst Frankreich und Berlin, und jetzt Jerusalem", so Netanjahu.
Quelle: ntv.de, hvo/dpa/AFP