"Nichts und niemand würde überleben" Nordkorea startet Artilleriemanöver
02.12.2016, 06:54 Uhr
Das von Nordkorea veröffentlichte Foto zeigt Diktator Kim beim Start einer Testrakete im September.
(Foto: REUTERS)
Als Reaktion auf neue UN-Sanktionen lässt Nordkorea seine militärischen Muskeln spielen: Das Land startet ein Manöver in Grenznähe zu Südkorea. Dabei wird auch die Zerstörung Seouls simuliert. Dort verschärft man die Maßnahmen gegen den Norden.
Nordkorea hat mit militärischen Drohgebärden auf den neuerlichen Sanktionsbeschluss des UN-Sicherheitsrats reagiert. Machthaber Kim Jong Un habe persönliche ein umfangreiches Artilleriemanöver befehligt, das auf die südkoreanische Hauptstadt Seoul abziele, berichteten die nordkoreanischen Staatsmedien.
Die Agentur KCNA zitierte Kim mit den Worten: "Wenn ein Krieg ausbricht, wird ein dermaßen tödlicher Schlag gegen die südkoreanischen Kräfte ausgeführt, dass wir deren Willen zur Gegenwehr von Beginn an brechen und sie einfach hinwegfegen." Weiter habe er gesagt: "Nichts und niemand würde überleben." Bei der Übung von Einheiten in Grenznähe wurde den Angaben zufolge ein Angriff auf die "reaktionären Herrschaftsorgane" in Seoul und in anderen südkoreanischen Städten simuliert. Kim habe selbst eine Übung grenznaher Artillerieeinheiten befehligt.
Am Mittwoch hatte der UN-Sicherheitsrat mit neuen Sanktionen gegen Nordkorea auf den jüngsten Atomwaffentest des Landes reagiert. Nach mehrmonatigen Verhandlungen wurde die Resolution von allen 15 Mitgliedern des Sicherheitsrates angenommen. Die neuen Strafmaßnahmen legen für Nordkoreas Kohleexport nach China eine Obergrenze fest, mit der die für Nordkorea sehr wichtigen Einnahmen um 62 Prozent im Vergleich zum Vorjahr sinken sollen.
Südkorea verschärft Maßnahmen
Die Resolution verurteilte den Anfang September vorgenommenen neuerlichen Atombombentest "auf das Schärfste". Es ist bereits die sechste UN-Sanktionsrunde seit Nordkoreas erstem Atombombentest im Jahr 2006.
Zudem verschärfte Südkorea seine Sanktionen gegen den Norden. Unter anderem seien 35 Organisationen und 36 Personen, die zur Entwicklung des nordkoreanischen Atom- und Raketenprogramms beitrügen, auf eine Schwarze Liste gesetzt worden, teilte das Büro des Ministerpräsidenten mit.
Auch Japan will seine Sanktionen verschärfen. Das kündigte Ministerpräsident Shinzo Abe laut der Nachrichtenagentur Kyodo bei einer Kabinettssitzung an. Unter anderem sollen weitere Personen und Gruppen, die zur Entwicklung des nordkoreanischen Atom- und Raketenprogramms beitrügen, auf eine schwarze Liste gesetzt und in Japan angelegtes Vermögen eingefroren werden. Die Liste umfasse auch chinesische Organisationen und Personen, die an Nordkoreas Projekten beteiligt sein sollen.
Quelle: ntv.de, mli/AFP/dpa